Karel Abraham steig als Grand Prix-Sieger in die MotoGP-Klasse auf. Beim Finale der Moto2-Klasse in Valencia sicherte er sich in einem spannenden Finish seinen ersten WM-Sieg überhaupt und verwieß den Italiener Andrea Iannone und den Spanier Julian Simon auf die Ränge. Simon sicherte sich mit seinem dritten Platz mit zwei Punkten Vorsprung den Vizeweltmeister-Titel vor Iannone. Der Schweizer Thomas Lüthi wurde Vierter.

Iannone riss am Anfang gleich die Führung an sich und machte sich etwas aus dem Staub, denn die Verfolger waren sich zunächst alles andere als einig. Dabei kam es auch zu einer kleinen brenzligen Situation zwischen dem Deutschen Stefan Bradl und dem Türken Kenan Sofuoglu.

Stefan Bradl stürzte., Foto: Milagro
Stefan Bradl stürzte., Foto: Milagro

Bradl und Sofuoglu mit Stürzen

Bradl presste sich auf der Bremse am Ende der Zielgeraden am Supersport-Weltmeister vorbei, war schon eine Radlänge vorn. Der aber machte die Bremse gerade noch einmal auf und wollte vorn bleiben, doch war dazu einfach kein Platz. Sofuoglu musste durch das Kiesbett der ersten Kurve preschen und fiel kurz vor der Bande um. Er nahm das Rennen wieder auf, steuerte aber wenig später die Box an.

"Ich denke nicht, dass das korrekt war, denn er hätte mir etwas mehr Platz machen müssen", sagte Sofuoglu zu der Situation. "Aber gut, lässt sich nun nicht mehr ändern. Ich weiß, dass das Level hier hoch ist und das es haarig zu geht, aber wir greifen nächstes Jahr richtig an und kommen viel stärker zurück."

Nur fünf Runden später war aber auch für Bradl das Rennen vorbei, als der stürzte.

Spannung bis zur letzten Kurve

Ab Halbzeit waren es sechs Piloten, die um den Sieg kämpften. Hier waren Iannone, Simon, Abraham, Weltmeister Toni Elias, Thomas Lüthi und Scott Redding involviert. In den letzten fünf Runden konnte der Brite Redding das Tempo allerdings nicht mehr halten und musste abreißen lassen.

Julian Simon ist Vizeweltmeister., Foto: Milagro
Julian Simon ist Vizeweltmeister., Foto: Milagro

In der letzten Runde ging es drunter und drüber. Elias kollidierte mit Iannone und musste aufmachen, schoss in Kiesbett und fiel dort um. Die Enttäuschung war groß, seine komplett verchromte Maschine zum Finale war förmlich beim Sandstrahlen gelandet. Doch die Schuld lag einzig bei Elias. Er bremste sich an Abraham vorbei und wollte gleich noch Iannone mit angreifen, doch dort war kein Platz. Elias rammte die grüne Speedup des Italieners, der mehr als Glück hatte, sitzen zu bleiben.

Durch diesen Zwischenfall konnte der Tscheche Abraham einen kleinen Vorsprung von zwei drei Motorradlängen herausfahren und sich somit seinen ersten GP-Sieg überhaupt sichern. Damit kann er wenigstens mit einem Triumph in die MotoGP-Klasse aufsteigen.

Von Elias fast vom Motorrad geholt: Andrea Iannone., Foto: Milagro
Von Elias fast vom Motorrad geholt: Andrea Iannone., Foto: Milagro

Iannone und Simon fochten noch bis zum Zielstrich um die bessere Position, die schließlich um 0,061 Sekunden an den Italiener ging.

Aegerter erneut in Top Ten

Der Schweizer Dominique Aegerter schaffte es erneut in die Top Ten. In einer Fünfergruppe um Rang acht musste er sich nur dem Spanier Sergio Gadea geschlagen geben und holte den neunten Platz. Der Österreicher Michael Ranseder fuhr zu Rang 20, Anthony West auf MZ wurde 27.

Neben Bradl, Sofuoglu und Elias mussten noch Valentin Debise, Fonsi Nieto und Axel Pons zu Boden, der seine zweite Kalex-Maschine des Wochenendes zerstörte. Carmelo Morales und Ferruccio Lamborghini gaben auf.