Stefan Bradl war zum ersten Mal mit dem modifizierten Rahmen seiner Suter MMX auf der Strecke. Mit der etwas steiferen Version kam er gut zurecht, spürte aber keine riesige Verbesserung als mit dem bisher von ihm gefahrenen Rahmen.

Michael Ranseder, er ersetzt hier in Indianapolis den Russen Vladimir Leonov, hatte keine leichte Aufgabe. Er war noch nie zuvor auf einer Moto2 Maschine gefahren und wagte praktisch einen Sprung ins eiskalte Wasser. Für ihn war besonders die Leichtigkeit überraschend, wie sich ein Moto2 Motorrad fahren lässt. Die 34. Position störte ihn nicht sehr, denn für Michi lag die Hauptaufgabe sich an das Motorrad zu gewöhnen und nicht risikoreich auf eine schnelle Rundenzeit hinzuarbeiten. Er liegt im Moment 2.248 Sekunden hinter der Spitze, was für einen Neuling in der Moto2 schon ganz gut ist. Dass er mit einem Viertakter ganz passabel umgehen kann hat er dieses Jahr schon in der Klasse Supersport der Internationalen Deutschen Meisterschaft gezeigt, dort liegt er im Moment auf dem zweiten Rand der Gesamtwertung.

Da die Zeiten morgen mit Sicherheit noch schneller werden, haben beide Fahrer trotzallem noch einiges an Abstimmungsarbeit vor sich. Aber sie sind guter Dinge, dass man hier auf der Strecke noch den einen oder anderen Kniff finden kann.

"Mit diesem Training bin ich zufrieden, denn der 6. Platz ist nicht schlecht. Obwohl ich Indianapolis sehr gerne mag, war ich am Anfang doch etwas erschrocken", sagte Bradl. "Wir wussten zwar schon vorher, dass es hier sehr holprig ist, dass es aber mit den Viertaktern so schlimm ist hätte ich nicht gedacht. Wir machten dann das Fahrwerk etwas weicher, was sich wirklich positiv auswirkte. Ich bin zwar nicht viele Runden gefahren, aber ich habe mich von Session zu Session gesteigert. Das stimmt mich zuversichtlich. Beim neuen Rahmen merke ich jetzt keinen brutalen Unterschied. Allerdings bin ich den anderen hier auch noch nie gefahren und habe daher keinen direkten Vergleich. Es waren dazu auch noch zwei Wochen zwischen dem Wechsel. Ich fühle jedenfalls etwas mehr Stabilität beim Bremsen. In den beiden 'erste Gang'- Kurven fehlt mir noch der Grip zum früh beschleuningen, da sollten wir noch eine Lösung finden."

"Das ist ganz anders zu fahren wie mein Supersportmotorrad", sagte Michi Ranseder über seine Rückkehr. "Viel leichter, das Fahrwerk ist steifer und man muss sehr genau fahren. Ich glaube ich habe mich jetzt ganz gut eingestellt, ich bin sehr viele Runden gefahren. Morgen muss ich das Motorrad noch etwas kennenlernen und mich dann mit der Rundenzeit noch etwas steigern."