Audi bringt im November dieses Jahres eine Evolutionsstufe seines GT3-Rennwagens Audi R8 LMS auf den Markt. Der Autobauer aus Ingolstadt präsentierte das Update des Kundensportlers erstmals auf dem Pariser Automobilsalon.

Der R8 LMS erhält weitere Optimierungen bei der Aerodynamik und Kühlung, ebenso wurde das Augenmerk auf die Kraftübertragung gelegt. Neben dem sportlichen Aspekt soll sich der Evo-Audi auch wirtschaftlich bezahlt machen: Der Hersteller verspricht längere Wartungsintervalle für Kupplung und Getriebe.

Natürlich hat der Audi R8 LMS in seiner Ausbaustufe auf seinen Preis: 398.000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer werden beim Kauf des bis zu 585 PS starken Autos fällig. Wer schon einen Audi R8 LMS besitzt, kann das Evo-Paket für 28.000 Euro plus Mehrwertsteuer dazukaufen.

Drei Fragen an Chris Reinke, Leiter Audi Sport customer racing

Was kann die zweite Baustufe besser als die erste?
Chris Reinke: Das Auto lässt sich in vielen Bereichen konstanter fahren, was vor allem Amateurpiloten sehr entgegenkommt. Diese Rückmeldung haben wir bereits bei Tests von ihnen erhalten. Wir haben die Aerodynamik so ausgelegt, dass das Fahrverhalten in einem breiteren Bereich sehr eindeutig bleibt. Auch unsere Änderungen im Sinne konstanterer Reifentemperaturen tragen ihren Teil dazu bei. Und die Dauerhaltbarkeit der Kraftübertragung ist jetzt noch besser als zuvor. Das erhöht die Zuverlässigkeit, verlängert die Wartungsintervalle und spart so Kosten.

Die Änderungen fallen bei Audi Sport maßvoll aus, während andere Hersteller bei Evolutionen bisweilen auf umfassendere Pakete setzen. Warum?
Chris Reinke: Für uns gab es einen technischen und einen wirtschaftlichen Grund. Wir haben uns auf jene Bereiche konzentriert, die für den Kunden einen Unterschied ausmachen. Ziel war es nicht, schnellere Rundenzeiten zu ermöglichen. Die Balance of Performance nivelliert das Niveau der verschiedenen Rennwagen von mehr als einem Dutzend Herstellern durch spezifische Eingriffe ohnehin wieder. Und finanziell muten wir so weder Neukunden noch Bestandskunden, die ihre Autos für Serien mit FIA-Reglement auf den neuen Stand umrüsten müssen, hohe Investitionen zu. Das kommt sehr gut an.

Welche Perspektive sehen Sie für die GT3-Kategorie?
Chris Reinke: Es gab eine Phase, in der sich eine Marktsättigung auf hohem Niveau abzeichnete. Wir können aber klar ein fortbestehendes Interesse erkennen. Die Zahl der Serien, die diese Modelle zulassen, wächst noch immer - etwa in Asien. Ebenso betreten nach wie vor neue Hersteller den Markt, während etablierte Anbieter neue Evolutionen vorstellen. Der GT3-Rennsport bleibt auch mittelfristig der wohl wichtigste Stützpfeiler im weltweiten Kundensport-Geschäft.