Nissan mischt die Sportwagen-Szene 2015 gründlich auf. Höhepunkt ist die werksseitige Teilnahme an der Langstrecken-Weltmeisterschaft sowie den 24 Stunden von Le Mans. Doch auch die Titelverteidigung in der japanischen Super GT sowie eine erfolgreiche Präsenz bei den 24 Stunden am Nürburgring stehen auf der Agenda von Nissan. Dazu liefern die Japaner Motoren für die LMP2- sowie die LMP3-Kategorie.

WEC und Le Mans als Höhepunkt

Im Rahmen des Superbowl am 1. Februar enthüllte Nissan den neuen GT-R LM Nismo, der den ersten Sarthe-Sieg für das Unternehmen holen soll. Der unkonventionelle Stil eines Frontmotors sowie Frontantriebs soll dabei nicht nur für Gelächter, sondern auch für Staunen sorgen. Das Rennen in Le Mans findet vom 13. bis 14. Juni statt, bereits am 12. April beginnt die WEC-Saison. Zwei Autos (in Le Mans drei) sollen die Farben des Autobauers dabei hochhalten. Als Fahrer wurden bereits der erfahrene Michael Krumm und die Academy-Absolventen Lucas Ordonez sowie Jann Mardenborough bekanntgegeben, dazu kommen Harry Tincknell, Olivier Pla, Marc Gené und Tsugio Matsuda. Zwei weitere Piloten sowie die Zusammensetzung der Autos gibt Nissan zu einem späteren Zeitpunkt bekannt.

Zwei Werkswagen in der Grünen Hölle

Auch bei den 24 Stunden am Nürburgring greift Nissan an. Das Academy-Team von RJN Motorsport um Teamchef Bob Neville setzt dabei zwei Werksautos vom Typ GT-R Nismo GT3 ein. Insgesamt acht Piloten verteilen sich auf die beiden Fahrzeuge. Alex Buncombe, Florian Strauss, Wolfgang Reip sowie Jann Mardenborough teilen sich das erste Cockpit, Michael Krumm, Lucas Ordonez, Kazuki Hoshino und Katsumasa Chiyo pilotieren abwechselnd Wagen Nummer zwei.

Florian Strauss, der 2013 die deutsche GT Academy gewann, wird neben seinem Einsatz in der Eifel auch die gesamte Saison im ADAC GT Masters bestreiten. In der "Liga der Supersportwagen" wird das Nissan-Kundenteam Molitor Racing Systems zwei GT-R Nismo GT3 einsetzen. Die weiteren Fahrer werden später bekannt gegeben.

Florian Strauss ist Absolvent der Nissan GT Academy, Foto: Nissan
Florian Strauss ist Absolvent der Nissan GT Academy, Foto: Nissan

Einsatz in der Pro-Klasse der Blancpain Endurance Series

Nach dem bisherigen Einsatz in der Pro-Am-Kategorie, wechselt Nissan in die Pro-Klasse der Blancpain Endurance Series. Das Team RJN setzt einen GT-R Nismo GT3 ein und will dabei um Siege kämpfen. Als Fahrer wurden Alex Buncombe, Katsumasa Chiyo sowie Wolfgang Reip bestätigt.

Titelverteidigung in der Super GT als Ziel

Nissan lässt trotz der internationalen Aktivitäten die Heimat nicht aus den Augen. In der japanischen Super GT soll der Titel in der Klasse GT500 verteidigt werden. Der dort eingesetzte GT-R Nismo GT500 entspricht bis auf die Motorisierung bereits dem DTM-Reglement. Insgesamt vier dieser Fahrzeuge werden die Fans in der Top-Klasse zu Gesicht bekommen. Mit dabei ist auch Michael Krumm. Um den Deutschen optimal in die Entwicklung des Le-Mans-Autos einzubeziehen, wird jedoch Lucas Ordonez die ersten drei Rennen an der Seite von Daiki Sasaki bestreiten. Ab Rennen Nummer vier ist Krumm wieder an Bord. Auch in der GT300-Klasse ist Nissan mit einem Auto dabei.

Motorenlieferant für die LMP2 und LMP3

Neben dem Einsatz eigener Fahrzeuge konzentriert sich Nissan auch weiterhin auf die Aktivität als Motorenlieferant für WEC und ELMS. In der LMP2-Klasse bietet Nissan Interessenten seinen Motor an und kümmert sich um Wartung sowie technische Unterstützung, in der neuen LMP3-Kategorie ist Nissan sogar exklusiver Motorenlieferant.

Darren Cox, NISMO-Marketingchef und Leiter der weltweiten Nissan-Motorsportaktivitäten, sagt über das Programm: "2014 war ein grandioses Jahr für Nissan und NISMO. Wir feierten nicht nur unser 30. Firmenjubiläum, sondern erzielten weltweit 84 Podestplätze und 42 Rennsiege. In diesem Jahr weiten wir unsere Aktivitäten durch den Einstieg in die LM P1-Klasse noch weiter aus. Der neue Nissan GT-R LM NISMO ist die oberste Stufe einer Karriereleiter, die einen GT Academy Sieger über die Stationen GT4, GT3, LM P3 und P2 bis in die P1-Topklasse führen kann."

"Lucas Ordonez hat bewiesen, dass diese Leiter funktioniert, und seine Ankunft in der Super GT GT500 und im LM P1 für Le Mans ist ein leuchtendes Beispiel für jeden, der vom Beruf des Rennfahrers träumt. Wir wollen den Motorsport wieder stärker demokratisieren - den Spaß, den Nervenkitzel, die Innovationen und den Forschergeist der Ingenieure jedermann zugänglich machen. Ich hoffe, wir können in einem Jahr zurückschauen und feststellen, dass wir genau das erreicht haben", blickt Cox nach vorn.

Shoichi Miyatani, CEO und Präsident von NISMO, erinnert sich: "2014 haben wir den 30. Geburtstag von NISMO mit dem Gesamtsieg in der GT500-Klasse der Super GT-Serie gebührend gefeiert."

"In diesem Jahr geben wir nun unseren Einstand in der LM P1-Klasse der World Endurance Championship. Es ist schon einige Zeit her, dass sich Nissan und NISMO auf diesem Top-Niveau engagiert haben. Daher sind wir uns völlig bewusst, dass dies kein Spaziergang sein wird. Wir werden das erste Jahr auch als Möglichkeit nutzen, von einigen der Besten zu lernen. Auch 2015 sichert NISMO darüber hinaus Kundensupport in unterschiedlichsten Rennklassen - von der Super GT über die GT3-Serien bis zu den LM P2- und LM P3-Prototypen. So ist NISMO als die Performance-Marke von Nissan weltweit auf den Rennstrecken präsent", so Miyatani.