Will Power hat das von Sonntag auf Montag verlegte IndyCar-Rennen auf den Straßen von Sao Paulo gewonnen. Auf dem brasilianischen Stadtkurs geriet der Penske-Pilot zwischenzeitlich zwar unter großen Druck von Takuma Sato, siegte nach 55 Runden aber souverän vor Graham Rahal und Ryan Briscoe. Dario Franchitti musste die Tabellenführung als Vierter an den Rennsieger abgeben.

Auch der zweite Anlauf in Sao Paulo war nicht von Petrus gesegnet. Pünktlich mit dem Start des Rennens setzte Regen ein, die Fahrer waren allesamt noch auf den profillosen Slicks unterwegs und bogen schon nach einer halben Runde in die Boxengasse ab, um die Reifen zu wechseln. Will Power ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und verteidigte die Führung vor Ryan Briscoe und Takuma Sato.

Trotz der schwierigen Bedingungen ging in den ersten sieben Runden alles gut. Erst dann rutschte Sebastien Bourdais mit seinem Boliden in die Reifenstapel und löste die erste Gelbphase des Tages aus. Zu diesem Zeitpunkt hatte Sato bereits die zweite Position von Briscoe übernommen, auch im Mittelfeld wurde munter überholt.

Sato geht auf der Außenbahn in Führung

Den folgenden Neustart nutzte Sato, um auf der Außenbahn in Führung zu gehen. Vor dem Rennen wünschte sich der Japaner Regen - und war damit in seinem Element. Von Power konnte er sich zunächst aber nicht absetzen, denn Graham Rahal sorgte mit einem unfreiwilligen Dreher für eine weitere Gelbphase.

Selbst mit dem zweiten Platz schien Power noch voll im Soll zu liegen, denn sein großer Kontrahent im Kampf um die Meisterschaft, Dario Franchitti, rutschte in Runde 32 von der Strecke und fiel vom vierten auf den 15. Platz zurück. Der Schotte hatte sogar noch Glück, dass das Safety-Car erneut auf die Strecke kam und er seinen beschädigten Frontflügel in Ruhe wechseln lassen konnte.

Bei so vielen Gelbphasen spielte natürlich auch die Strategie eine wichtige Rolle. Einige Fahrer, darunter Takuma Sato, Marco Andretti und EJ Viso versuchten das Ziel ohne einen Boxenstopp zu erreichen. Viele andere Piloten, darunter Will Power und Ryan Briscoe, tankten dagegen nach. Glück im Unglück hatte Dario Franchitti: Durch seinen Nasenwechsel und den damit verbundenen Boxenstopp rückte er wieder auf den siebten Platz vor - und lag plötzlich direkt vor Kontrahent Power, der die vorherige Rangfolge aber kurze Zeit später wieder herstellte.

Power auf der richtigen Strategie

Doch das reichte dem Australier nicht: Bei weiterhin feuchter Strecke überholte Power erst Rahal, dann Saavedra. Nachdem Viso eine Durchfahrtsstrafe absolvierte und Andretti zum Nachtanken in die Boxengasse abbog, rutschte Power wieder auf den zweiten Rang hinter Sato auf. Aber auch der Japaner musste noch eine Ladung Ethanol abholen und gab die Führung kampflos an Power ab.

Bis zum Ziel fuhr Will Power fast fünf Sekunden Vorsprung auf Graham Rahal heraus, weitere fünf Sekunden dahinter kam Ryan Briscoe ins Ziel. Dario Franchitti schaffte es trotz seines Fahrfehler noch auf den vierten Rang, dahinter folgten Oriol Servia und Long Beach-Sieger Mike Conway. Die Top-10 komplettierten Justin Wilson, Takuma Sato, James Hinchcliffe und JR Hildebrand. Die schnellste Rennrunde ging übrigens an Simona de Silvestro, die dem Feld mit acht Runden Rückstand hinterher hetzte.