Der Deutsche unterbot dabei nicht nur den bisherigen Streckenrekord von Allan McNish um 0,730 Sekunden. Mit einem Schnitt von 219,317 km/h gelang dem Audi Werksfahrer auch die schnellste Qualifying-Runde in der Geschichte der American Le Mans-Serie.

"Eine Pole Position ist immer schön. Und wenn man dann noch einen kleinen Rekord hat, ist das natürlich umso schöner", sagte Luhr. "Ich persönlich gebe da wenig drauf, ich will eigentlich immer nur so weit wie möglich vorne stehen. Das haben wir geschafft. Das Auto war gut. In meiner Runde hatte ich einen kleinen Fehler, ein, zwei Zehntel wäre es wohl noch schneller gegangen. Aber nichts desto trotz bin ich glücklich und zufrieden. Wir müssen auch für das Rennen gar nicht mehr so viel machen, denn wir haben bereits ein gutes Renn-Setup."

Für den Deutschen ist es die erste Pole Position in der amerikanischen Sportwagen-Rennserie und die erste am Steuer des über 650 PS starken Audi R10 TDI, der in Road America auch 2006 und 2007 vom besten Startplatz ins Rennen ging. Luhr setzte sich im Qualifying am Freitagnachmittag sofort an die Spitze des Feldes und steigerte sich mit jeder der folgenden drei Runden. Als einzigem Fahrer gelang es dem 29-Jährigen, unter 1.47 Minuten zu fahren. Der zweitplatzierte Franck Montagny (Acura/Honda) war 0,410 Sekunden langsamer.

"Gratulation an unseren Rekordmann! Lucas (Luhr) hat einen guten Job gemacht: Pole Position mit einer tollen Zeit", so Marco Werner. "Ich denke, auch für morgen sieht es gut aus. Es wird sicherlich ein schweres Rennen, das über vier Stunden geht. Wir haben gute Voraussetzungen mit der Pole Position, selbst wenn sie bei einem so langen Rennen nicht so wichtig ist. Entscheidend ist, dass wir im Rennen konstant schnell sind. Und das sollten wir sein."

Emanuele Pirro erzielte mit dem "Schwesterauto" die drittschnellste Zeit. Damit starten am Samstag beide Audi R10 TDI aus den ersten beiden Startreihen. "Ich bin recht zufrieden. Wir haben einen Teil des ersten Trainings wegen kleinerer Probleme verloren und zunächst keine gute Balance", sagte Pirro. "Es hat eine Weile gedauert, die verlorene Zeit aufzuholen. Sogar während des Qualifyings haben wir das Auto noch verbessert. Ich denke, es ist nun zu 90 Prozent so, wie es sein sollte und wir können uns auf das Rennen freuen. Mit vollen Tanks fühlt sich das Auto gut an."

Pirro teilt sich das Cockpit erstmals mit dem Schweizer Marcel Fässler, der in Road America sein erstes Rennen mit dem Diesel-Sportwagen bestreitet. "Ich lerne noch immer, aber es läuft eigentlich schon ziemlich gut", sagte Fässler. "So langsam fühle ich mich im Auto richtig wohl. Ich muss die Rennstrecke, das Auto und das Team noch besser kennenlernen. Für das Rennen muss ich mich noch steigern, aber bis jetzt bin ich ganz zufrieden."

Der Start in Road America erfolgt am Samstag um 16 Uhr Ortszeit (23 Uhr in Deutschland). Die Renndistanz ist mit vier Stunden länger als bei den meisten Läufen der American Le Mans-Serie. Lucas Luhr und sein Teamkollege Marco Werner führen die Fahrerwertung der LM P1-Klasse vor dem Rennen in Road America souverän an.

Die Startaufstellung in Road America

1. Luhr/Werner (Audi R10 TDI) 1.46,935 Min. (1. LM P1)
2. Rossiter/Montagny (Acura/Honda) 1.47,345 Min.
3. Fässler/Pirro (Audi R10 TDI) 1.47,579 Min. (2. LM P2)
4. Fernandez/Diaz (Acura/Honda) 1.47,639 Min.
5. Dumas/Bernhard (Porsche) 1.47,736 Min.
6. Brabham/Sharp (Acura/Honda) 1.47,774 Min.
7. de Ferran/Pagenaud (Acura/Honda) 1.48,160 Min.
8. Field/Field/Berry (Lola-AER) 1.48,371 Min. (3. LM P1)
9. Maassen/Long (Porsche) 1.48,492 Min.
10. Franchitti/Leitzinger (Porsche) 1.48,586 Min.