Die Siegesserie von Audi beim 1000-Meilen-Rennen in Road Atlanta – besser bekannt als "Petit Le Mans" – könnte eindrucksvoller nicht sein: Siebenmal ist Audi bisher beim amerikanischen Langstrecken-Klassiker angetreten, jedes Mal überquerte ein Audi die Ziellinie als Sieger.

Sechsmal triumphierte der Audi R8, im vergangenen Jahr erstmals der 650 PS starke Audi R10 TDI. Damit gelang dem Diesel-Sportwagen in seiner Premierensaison auf Anhieb der Gesamtsieg bei den drei wichtigsten Langstrecken-Rennen des Jahres: Sebring, Le Mans und Petit Le Mans.

Der R10 tritt zu zweiten Mal an, Foto: Audi
Der R10 tritt zu zweiten Mal an, Foto: Audi

Dieses prestigeträchtige "Triple" möchte Audi am ersten Oktober-Wochenende wiederholen: Nachdem der R10 TDI in diesem Jahr bereits das 12-Stunden-Rennen in Sebring und die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hat, setzt das Team Audi Sport North America alles daran, auch das Rennen in Road Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) zu gewinnen.

Für Dindo Capello/Allan McNish und Emanuele Pirro/Marco Werner ist dies allerdings keine einfache Aufgabe, denn die 150 Kilogramm leichteren LM P2-Sportwagen werden vom Reglement nach wie vor bevorteilt. Erst in der Saison 2008 soll die zu große Gewichtsdifferenz zwischen den LM P1- und LM P2-Sportwagen korrigiert werden.

Trotz der Handicaps, zu denen ein um zehn Prozent kleinerer Tank gehört, der für Diesel-Fahrzeuge vorgeschrieben ist, peilt Audi den achten Petit Le Mans-Sieg in Folge an. Der neu asphaltierte Kurs in Road Atlanta sollte dem leistungsstarken Audi R10 TDI liegen. Die lange Distanz von 1.000 Meilen oder maximal zehn Stunden kommt Audi ebenfalls entgegen, denn Zuverlässigkeit war schon immer eine Stärke der Audi Rennwagen.

Nachdem Audi bereits vorzeitig die LM P1-Hersteller- und Team-Wertung der American Le Mans-Serie gewonnen hat, könnte sich in Road Atlanta ein Rennen vor Saisonende auch bereits die Fahrer-Meisterschaft entscheiden: Dindo Capello und Allan McNish haben 26 Punkte Vorsprung vor ihren Teamkollegen Emanuele Pirro und Marco Werner. Das heißt, Pirro/Werner müssen vor Capello/McNish ins Ziel kommen, um die Entscheidung auf das Finale in Laguna Seca am 20. Oktober zu vertagen.

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
Neben Sebring und Le Mans ist das Rennen in Road Atlanta das wichtigste Sportwagen-Rennen des Jahres. Deshalb sind wir bei Audi besonders stolz darauf, bei Petit Le Mans bislang ungeschlagen zu sein. Die LM P2-Autos werden uns auch dieses Mal das Leben schwer machen, die Regeln sind gegenüber den letzten Rennen unverändert. Trotzdem möchten wir unsere eindrucksvolle Petit Le Mans-Siegesserie fortsetzen.

Dindo Capello (Audi R10 TDI #1):
Neben dem 12-Stunden-Rennen in Sebring ist Petit Le Mans das wichtigste Rennen der American Le Mans-Serie. Gleichzeitig ist es das vorletzte Rennen der Saison. Das heißt, es ist für Allan (McNish) und mich mit Blickrichtung Meisterschaft wichtig, ein gutes Ergebnis zu erzielen, um ein gutes Polster für das Finale in Laguna Seca zu haben. Noch lieber wäre mir, wenn wir uns den Fahrertitel in Road Atlanta vorzeitig sichern könnten. Ich bin ziemlich sicher, dass unser Audi R10 TDI bei diesem Rennen sein ganzes Potenzial zeigen wird. Es ist klar, dass wir den Gesamtsieg holen wollen.

Allan McNish (Audi R10 TDI #1):
Petit Le Mans hat mir schon immer gut gefallen – das ist wirklich ein Mini-Le-Mans-Rennen. Die Atmosphäre in Road Atlanta ist vergleichbar und die Strecke ähnlich schnell wie Le Mans. In den vergangenen zehn Jahren, seit der Premiere 1998, ist der Event gewaltig gewachsen. Dank meiner Erfolge dort hat Petit Le Mans einen festen Platz in meinem Herz. Ich glaube, dass die Strecke unserem Audi R10 TDI gut liegen wird. Aber Acura/Honda und Porsche werden stark wie immer sein. Es wird bestimmt ein harter Kampf über die gesamten 1.000 Meilen. Zuverlässigkeit ist bei diesem Rennen ein Schlüssel zum Erfolg – und das war schon immer eine Stärke von Audi.

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #2):
Ein Langstrecken-Rennen auf einer schnellen Strecke ist genau das, was unserem Audi R10 TDI liegt. Entsprechend freue ich mich auf Road Atlanta. Die Marke Audi hat dort eine eindrucksvolle Serie und bisher jedes Petit Le Mans gewonnen, bei dem sie angetreten ist. Trotz der Schwierigkeiten, die wir in dieser Saison mit den leichteren LM P2-Autos haben, wollen wir diese Siegeserie fortsetzen – ohne die starken Gegner zu unterschätzen.

Marco Werner (Audi R10 TDI #2):
Atlanta war immer ein gutes Terrain für Audi. Wir haben dort große Erfolge gefeiert. Ich freue mich auf diese schöne Strecke, die unserem Audi R10 TDI sicherlich mehr entgegenkommt als zum Beispiel der Stadtkurs in Detroit. Auch die lange Distanz ist gut für Audi. Wir sollten in Road Atlanta schnell sein – und dass der R10 TDI haltbar ist, wissen wir. Ich hoffe, wir haben auch das Quäntchen Glück auf unserer Seite, das man bei so einem Rennen braucht.

Dave Maraj (Team Direktor Audi Sport North America):
Audi greift nach dem achten Petit Le Mans-Sieg in Folge. Jeder unserer Fahrer hat dieses Rennen schon mindestens einmal gewonnen. Nachdem wir in den vorangegangenen Rennen jeweils kurz vor dem Ziel Enttäuschungen hinnehmen mussten, hoffen wir sehr, dass Audi Sport North America den ersten Gesamtsieg in der American Le Mans-Serie seit dem Rennen in St. Petersburg im März erzielen kann. Wir setzen alles daran, die Durststrecke bei diesem prestigeträchtigen Rennen zu beenden.