Die erfolgreichste Saison von Porsche in der American Le Mans Series geht bei den Monterey Sports Car Championships am 20. Oktober in Laguna Seca zu Ende. Obwohl Porsche bereits alle vier Meistertitel der Klasse LMP2 gewonnen hat, schalten die Teams, die den RS Spyder in dieser Rennserie mit den schnellsten Sportwagen der Welt einsetzen, keinen Gang zurück. "Unsere Ziele haben wir alle erreicht", sagt Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen, "trotzdem ist auch das ein Rennen, das wir gewinnen wollen."

Beim Saisonfinale auf der 3,6 Kilometer langen Rennstrecke an der kalifornischen Pazifikküste, zwei Autostunden südlich von San Francisco, sind vier RS Spyder am Start: Zwei der in Weissach entwickelten und gebauten Sportprototypen werden von Penske Racing eingesetzt. Im Cockpit der Startnummer 6 wechseln sich Sascha Maassen (Aachen) und Ryan Briscoe (Australien) ab, die Startnummer 7 teilen sich Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich), die sich vor zwei Wochen beim Petit Le Mans in Road Atlanta vorzeitig den Gewinn des Fahrertitels sichern konnten. Mit zwei RS Spyder ist auch das von Porsche an der Rennstrecke betreute US-Privatteam Dyson Racing am Start. Die Startnummer 16 wird von Andy Wallace (Großbritannien) und Butch Leitzinger (USA) gefahren, mit der Startnummer 20 sind Chris Dyson (USA) und Guy Smith (Großbritannien) unterwegs.

Der abwechslungsreiche Kurs gehört zu den interessantesten und anspruchsvollsten in den USA. Sein Markenzeichen ist die Corkscrew-Kurve, die sich wie ein Korkenzieher von einem Hügel bergab schlängelt und für die mit hohem Tempo ankommenden Fahrer nur schwer einzusehen ist. "Da auf dem Gas zu bleiben und gut durchzukommen ist eine echte Herausforderung", so Timo Bernhard, für den mit seinem Titelgewinn nach nicht weniger als sechs Gesamtsiegen gegen die wesentlich leistungsstärkeren, in der Klasse LMP1 startenden Audi R10 ein großer Traum in Erfüllung ging: "Eine bessere Saison als diese kann man sich nicht wünschen. Wir wurden sowohl von den Technikern in Weissach als auch von unserem Team wirklich toll unterstützt."

Die Saisonbilanz, mit der Porsche auf die Rennstrecke zurückkehrt, auf der 2005 mit einem Klassensieg die Errfolgsgeschichte des RS Spyder in der American Le Mans Series begann, ist beeindruckend: Mit acht Gesamtsiegen und zehn Klassensiegen setzte der Sportprototyp aus Weissach neue Maßstäbe. Seinen größten Erfolg feierte Porsche dabei mit einem sensationellen Dreifachsieg in der Gesamtwertung des Grand Prix von Long Beach auf dem berühmten Stadtkurs in Kalifornien. Nachdem Porsche auch die Herstellerwertung für Chassis und Motor sowie mit Penske Racing die Teamwertung vorzeitig gewonnen hat, werden Fahrer und Teams in Laguna Seca verständlicherweise keine extremen Risiken eingehen. Doch das ist auch schon die einzige Einschränkung.

"Taktisch zu fahren ist nicht sinnvoll, es ist auch nicht sinnvoll für die Zuschauer", sagt Hartmut Kristen. "Wenn ein Rennen läuft, wollen wir es gewinnen, als ob es das einzige wäre, bei dem es um alles geht."

Bis zum Saisonfinale spannend bleibt der Titelkampf in der Klasse GT2 für leicht modifizierte Seriensportwagen. Jörg Bergmeister (Langenfeld) hat in Laguna Seca noch die Chance, seinen im Vorjahr gewonnenen Titel zu verteidigen. Zusammen mit seinem Teamkollegen Johannes van Overbeek (USA) fährt er einen Porsche 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports.