Maro Engels Rennsaison 2007 ist bereits vorbei, dennoch weilte auch er am Wochenende in Hockenheim, wo vier weitere Speed Academy Kandidaten im Einsatz waren. Nur Christian Vietoris versuchte sich bei der A1GP in Brünn. Sein Wochenende verlief allerdings durchwachsen, mehr als die Plätze 7 und 8 waren für ihn nicht drin. "Im Sprint hatte mein Auto eine Tendenz, beim Einlenken zu übersteuern", klagte Vietoris. "Zudem stellten wir auf der langen Geraden fest, dass unsere Gegner mit einem länger übersetzten sechsten Gang fuhren. Mit diesen beiden Handicaps sind wir auch in das Hauptrennen gegangen, in dem ich wegen durchdrehender Hinterräder keinen besonders guten Start hatte." Bis zum nächsten Rennwochenende sollen diese Probleme aussortiert werden.

Geschafft: Jens Klingmann ist der neue Champion., Foto: Sutton
Geschafft: Jens Klingmann ist der neue Champion., Foto: Sutton

Jens Klingmann kannte in Hockenheim keine Probleme. Schon nach wenigen hundert Metern im zweiten Lauf am Sonntag stand sein Gesamtsieg in der Formel BMW fest. Als sein Titelkonkurrent Daniel Campos-Hull nach einer Kollision nicht mehr weiterfahren konnte, hätte selbst ein Defekt Klingmann nicht mehr schaden können. "Ich bin einfach nur das Rennen zu Ende gefahren, wie ich es auch ohne den Ausfall von Daniel gemacht hätte", sagte Klingmann. "Die erste halbe Runde habe ich gar nicht geschrien, weil ich nicht wusste, ob das Rennen noch einmal fortgesetzt wird. Aber da ein Rennen nicht wegen einer Runde neu gestartet wird, habe ich mich nur noch gefreut. Ich bin schon ganz heiser." Weniger glücklich war der zweite Formel BMW-Pilot aus dem Speed Academy-Sextett. Marco Wittmann wurde im zweiten Rennen in eine Rangelei involviert. Auf dem Weg zur Mercedes-Tribüne riss die linke Hinterradaufhängung des bis dahin besten Neueinsteigers ab. Für Wittmann war das Rennen gelaufen. Über den Rookie-Titel durfte sich stattdessen sein Teamkollege Adrien Tambay freuen.

Im Gegensatz zu Klingmann hatte René Rast keinen Grund, sich heiser zu schreien, aber sein Saisonabschluss im Porsche Carrera Cup war dennoch versöhnlich. "Ich hatte einen guten Start, habe Ragginger ausbeschleunigt und war nach der ersten Kurve Vierter", rekapitulierte Rast im Gespräch mit motorsport-magazin.com. Titelanwärter Richard Westbrook konnte er aber nicht hinter sich halten. "Er war ein bisschen zu schnell für mich", gab Rast zu. "Für ihn ging es um die Meisterschaft, für mich um nichts mehr, deshalb wollte ich ihn nicht unnötig blockieren." Platz 5 reichte für Rast auch, um sehr zufrieden zu sein.

Verpasst: Kein Rookietitel für Marco Wittmann., Foto: BMW
Verpasst: Kein Rookietitel für Marco Wittmann., Foto: BMW

Seine Markenpokalkollegin Steffi Halm war mit ihrem Heimrennen nicht zufrieden. Viel hatte sie sich vorgenommen, doch der Motorschaden von Rasts Teamkollegen Olivier Pla machte ihr einen Strich durch die Rechnung und verteilte viel Öl auf ihrer Windschutzscheibe. "Danach hatte ich null Sicht", klagte Steffi. Sie konnte noch nicht einmal erkennen, ob die Lichter am Safety Car an oder aus waren. "Meinen Vordermann konnte ich nur geradeso grob ausmachen; natürlich nicht scharf, ich glaubte schon, dass ich eine Brille brauche." Das Rennen war für sie sehr unangenehm zu fahren. "Ich konnte meine Brems- und Einlenkpunkte nicht erkennen - es war wie im Dunkeln zu tappen.

Wie die meisten seiner Speed Academy-Kollegen tappt auch Maro Engel noch im Dunkeln, was seine Zukunft in der Saison 2008 angeht. In Hockenheim knüpfte er weitere Kontakte und arbeitete an seinen Zukunftschancen - auch das lernten die sechs Kandidaten der Deutsche Post Speed Academy in einem ihrer vielen Seminare. Sein erstes Jahr in der Speed Academy fasste Maro folglich so zusammen: "Es hat viel Spaß gemacht und ich habe dabei noch viel gelernt - das ist die beste Kombination."