Die American Le Mans Series gönnt Fahrern und Teams keine Pause: Nur eine Woche nach der Premiere auf dem Stadtkurs im kalifornischen Long Beach, wo Porsche mit einem sensationellen Dreifachsieg seinen größten Erfolg in dieser Rennserie mit den schnellsten Sportwagen der Welt feierte, starten die neuen RS Spyder am Samstag im Reliant Park in Houston/Texas zum vierten Rennen der Saison.

Die 2,74 Kilometer lange Strecke auf dem Parkplatz eines Football-Stadions ist ein typischer Stadtkurs, dessen viele Bodenwellen den Fahrern im Vorjahr ziemlich zu schaffen machten. "An manchen Stellen haben wir fast abgehoben, da mussten wir richtig kämpfen. Aber wir haben unser Auto verbessert und sind zuversichtlich, dass wir diesmal besser zurechtkommen", sagt Sascha Maassen (Aachen), der sich den von Penske Motorsports eingesetzten RS Spyder mit der Startnummer 6 mit Ryan Briscoe (Australien) teilt. Anstrengend ist die enge Strecke auch wegen der ständigen Belagwechsel. "Du musst die ganze Zeit voll konzentriert sein, denn du kannst von einem Moment auf den anderen den Grip verlieren. Und das ist dann ungefähr so, wie wenn du mit einem Straßenauto plötzlich auf Glatteis kommst."

Auf Stadtkursen wie Houston haben die Fahrer kaum Zeit zum Durchatmen. "Du fährst permanent am Anschlag, bist ständig am Lenken, Schalten oder Bremsen. Es gibt keine längere Gerade, auf der dein Puls mal runterkommt", beschreibt Timo Bernhard (Dittweiler) die speziellen Belastungen. Dazu kommt die kurze Trainingszeit. "Man muss sehr schnell das Limit ausloten, wissen, wie man jede Kurve fahren muss", sagt der Teamkollege von Romain Dumas (Frankreich) im RS Spyder mit der Startnummer 7, mit dem er in Long Beach den Gesamtsieg holte. Der Spielraum ist gleichwohl gering: "Neben der Strecke gibt es keine Auslaufzone, da kommt gleich die Mauer."

Neben den zwei RS Spyder von Penske Motorsports setzt auch das von Porsche betreute US-Privatteam Dyson Racing in Houston wieder zwei der in Weissach entwickelten und gebauten Sportprototypen ein. Die Startnummer 16 fahren Andy Wallace (Großbritannien) und Butch Leitzinger (USA), die in Long Beach den dritten Platz belegten und ihrem Team damit bereits im dritten Rennen mit dem RS Spyder den ersten Podiumsplatz sicherten. Im Cockpit des RS Spyder mit der Startnummer 20 wechseln sich Chris Dyson (USA) und Guy Smith (Großbritannien) ab.

Auch in Houston tritt die American Le Mans Series in einer Doppelveranstaltung mit der bei den Motorsportfans in den USA ebenfalls sehr populären ChampCar-Serie auf.

Spannende Auseinandersetzungen können die Fans nicht nur bei den Sportprototypen, sondern auch in der ebenso hart umkämpften Klasse GT2 für modifizierte Seriensportwagen erwarten. Dabei wollen die Titelverteidiger Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Johannes van Overbeek (USA) im 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports endlich ihren ersten Saisonerfolg holen.

Auch ihre Teamkollegen Seth Neiman (USA) und Darren Law (USA) haben im 911 GT3 RSR, der in Long Beach auf dem zweiten Platz ins Ziel kam, gute Chancen auf den Klassensieg. Das gilt auch für Wolf Henzler (Nürtingen) und Robin Liddell (Großbritannien) im 911 GT3 RSR von Tafel Racing, die in Kalifornien Vierter wurden.