Du bist mit einem Sieg in der VLN in die Saison gestartet. Wie wichtig war dieser Erfolg für dich, vor allem nach dem verpatzten Saisonfinale im letzten Jahr?
Chris Mamerow: Wir haben in diesem Jahr eine ganz andere Ausgangssituation. In der letzten Saison haben wir mit dem neuen Auto bei Null angefangen, während die anderen Top-Teams schon Ende 2005 mit dem neuen 997er im Supercup gefahren sind. Jetzt haben wir das Auto verstanden, man hat ja auch schon ab Mitte der letzten Saison gesehen, dass wir vorne mitgefahren sind, weil wir das Auto richtig abstimmen konnten. Solche Siege wie in der VLN motivieren natürlich unglaublich. Wir hätten am Samstag beinahe den zweiten Gesamtsieg eingefahren. Wir haben das ganze Rennen dominiert. Wenn man sich darüber im Klaren ist, lässt es sich einfacher fahren.

In den letzten drei Jahren ging es für dich im Porsche Carrera Cup immer weiter nach oben. Welche Ambitionen hast du für die Saison 2007?
Chris Mamerow: Die logische Schlussfolgerung sind Podestplätze und für mich selbst ist es der Titel. Ich bin in meinem vierten Jahr und möchte nicht ewig im Carrera Cup fahren. Ich fahre um zu gewinnen und wenn man gewinnt will man am Ende auch die Meisterschaft holen und das möchte ich dieses Jahr.

Chris Mamerow im Cup-Porsche, Foto: Porsche
Chris Mamerow im Cup-Porsche, Foto: Porsche

Im Carrera Cup fährst du Sprintrennen, beim Langstrecken-Pokal sind die Rennen viel länger. Was macht das für dich als Fahrer für einen Unterschied
Chris Mamerow: In den letzten zwei Jahren ist der Unterschied zwischen Carrera Cup und Langstrecke eigentlich nicht mehr so groß. Im Cup fahren wir zwar nur 30 Minuten, aber von der Intensität und Anstrengung ist es genauso wie ein Turn in der Langstrecke, der eineinhalb Stunden dauert. Egal ob Langstrecke oder Carrera Cup, man fährt immer um die 100 bis 120 Prozent und von daher ist der Unterschied nicht mehr so groß. Aber die nervliche Anspannung, es in den 30 Minuten von der ersten Runde an auf den Punkt zu bringen, ist im Carrera Cup natürlich noch ein wenig extremer.

Du willst nicht ewig im Carrera Cup fahren. Wo siehst du dich in ein paar Jahren?
Chris Mamerow: Es gibt immer neue Projekte und Serien, die ins Leben gerufen werden. In Zukunft ist sicher im GT-Sport einiges zu machen, wir starten ja in diesem Jahr noch in der GT Masters. Dort werden in dieser Saison fünf Rennen ausgetragen. Natürlich ist der Traum immer noch die DTM, ohne Frage. Aber auch neben der DTM gibt es noch einige Alternativen.

Mit Mamerow trägst du einen im deutschen Rennsport bekannten Namen. Wie wichtig war und ist die Unterstützung von deinem Vater für dich?
Chis Mamerow: Die Unterstützung war immer vorhanden, aber es war nie etwas Zwanghaftes. Mein Vater hat mir immer die freie Wahl gelassen ob ich im Motorsport aktiv sein möchte oder nicht. Ich denke das ist die beste Voraussetzung, um erfolgreich zu sein. Man sollte es immer selbst wollen und zu nichts gezwungen werden. Ich wollte es immer selbst und im eigenen Team zu fahren ist immer ein kleiner Vorteil, weil man einfach das ganze Drumherum und die Mechaniker kennt. Es ist wie eine kleine Familie. Das wichtigste ist, dass man sich gut versteht und die Chemie stimmt. Und das ist die Top-Voraussetzung bei uns im Team, um Erfolge einzufahren.