Jetzt ist es offiziell: Porsche hat den Sieg beim IMSA-Rennen in Watkins Glen nachträglich verloren. Der Sportwagenbauer aus Zuffenhausen ist mit einem Protest gegen die Disqualifikation des zunächst siegreichen #6 Porsche 963 (Mathieu Jaminet/Nick Tandy) gescheitert. Demnach kann sich BMW mit seinem #25 BMW M Hybrid V8 (Connor De Phillippi/Nick Yelloly) über den ersten US-Triumph seit 1999 mit dem legendären V12 LMR freuen.
Eine technische Inspektion der IMSA nach dem 6-Stunden-Rennen hatte ergeben, dass der vordere Skid Pad (Gleitschutz aus Holz am Unterboden) am #6 Porsche eine zu geringe Dicke aufwies. Laut Angaben des Herstellers soll der Verschleiß dieses Teils um weniger als einen Millimeter außerhalb der zulässigen Toleranz gelegen haben. "Der Verschleiß am hinteren Bauteil lag deutlich innerhalb der zulässigen Toleranz", erklärte Porsches LMDh-Leiter Urs Kuratle außerdem.
Porsche: Verschleiß durch Schäden im Rennen
In einem an diesem Freitag veröffentlichten Statement akzeptierte Porsche die Entscheidung der IMSA, den Protest abzulehnen. Damit ist der zweite Saisonsieg in der US-amerikanischen Sportwagenmeisterschaft futsch, Jaminet/Tandy werden in Folge der Disqualifikation als Letzte im Klassement gewertet.
"Das Team hatte nicht die Absicht, das Rennen mit einer Fahrzeughöhe zu starten, die zu dem gemessenen Verschleiß der vorderen Skid Blocks führen würde, und hat dadurch keinen Leistungsvorteil erlangt", argumentierte Porsche nach der Entscheidung. "Der unvorhergesehene Verschleiß wurde durch im Rennen verursachte Schäden verursacht, die zu Veränderungen an der Unterseite des Fahrzeugs und im Bereich der vorderen Skid Blocks führten, was zu aerodynamischer Instabilität führte."
Jetzt auch BMW im Reigen der IMSA-Sieger
Im fünften Rennen der IMSA-Saison 2023 hat sich schlussendlich BMW seinen ersten Sieg mit dem neuen LMDh-Auto gesichert. Damit haben nach den Siegen von Acura (24h Daytona), Cadillac (12h Sebring und Laguna Seca) und Porsche (Long Beach) nun alle vier LMDh-Hersteller mindestens einen Sieg in der GTP-Klasse auf dem Konto.
"Natürlich hätten wir lieber auf der Rennstrecke gewonnen, aber dieser Erfolg ist das Ergebnis langer harter Arbeit und der verdiente Lohn für die großartigen Leistungen aller Beteiligten an diesem Programm", sagte BMW-Motorsportchef Andreas Roos. "Am meisten freut mich, dass unsere Pace das ganze Wochenende über sehr stark war und wir die Top-Zeiten gesetzt haben. Wir haben uns von Rennen zu Rennen verbessert und uns den ersten Sieg in der GTP-Klasse verdient."
Im dramatisch verlaufenden Rennen auf dem US-Traditionskurs Watkins Glen hatte der #6 Porsche mit Schlussfahrer de Phillippi rund zehn Minuten vor dem Zieleinlauf die Führung übernommen, konnte den Verfolger-BMW aber nicht eindeutig abhängen. Eine späte Gelbphase brachte die Erleichterung: Da in den letzten zwei Runden hinter dem Safety-Car nicht überholt werden durfte, war der zweite Saisonsieg des Duos Tandy/Jaminet vermeintlich sicher.
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