Das berühmte Langstreckenrennen in Daytona, das am 26./27. Januar zum 52. Mal über die klassische Distanz von 24 Stunden führt, ist um eine Attraktion reicher: Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com werden Rene Rast, DTM-Champion 2017 und Vizemeister 2018 sowie der ehemalige WEC-Champion und Le-Mans-Sieger Timo Bernhard in einem RT24-Prototyp des Mazda Team Joest an den Start gehen.
Das erfolgreiche deutsche Duo, das von seinen Arbeitgebern Audi und Porsche die Freigabe für den Klassiker an der Ostküste Floridas erhalten hat, wird bereits bei den Testfahrten Ende dieser Woche (4. - 6.1.2019) auf dem Daytona International Speedway im Einsatz sein. Das hat Joest-Teammanager Ralf Jüttner bei Motorsport-Magazin.com bestätigt.
Rast war bereits im vergangenen Jahr für das japanische Werksteam in Daytona am Start, sein Mazda wurde aber ebenso wie das Schwesterauto aus Sicherheitsgründen während des Rennens zurückgezogen. Bei seinem ersten Start in einem Daytona-Prototyp hatte Rast 2017 mit dem Team Visit Florida den dritten Gesamtrang belegt. Zuvor durfte sich der gebürtige Mindener bereits 2012 (mit Porsche) und 2016 (Audi) über den Gewinn in der GT-Klasse und damit verbunden als obligatorisches Geschenk auch jeweils über einen wertvollen Rolex-Daytona-Chronographen freuen.
Rast: „Es fühlt sich großartig an, wieder Teil des Mazda Team Joest zu sein. Das letzte (und erste) Jahr in der IMSA war für sie eine Art Lernprozess und auch das Auto war für alle Beteiligten neu. Ich denke, wir sind jetzt besser vorbereitet und können mit mehr Erfahrung auftrumpfen. Die Fahreraufstellungen in beiden Autos sind hervorragend und Timo ist eine großartige Ergänzung in der #77, da er ein sehr erfahrener Prototypenfahrer ist. Ziel ist es, mit Mazda den ersten IMSA-Sieg zu feiern und hoffentlich die 24 Stunden Daytona zu gewinnen.“
Langstrecken-Ass Bernhard
Den hat auch Bernhard bereits erhalten, 2003 sogar als Gesamtsieger in einem Porsche 911 GT3-RS - dem bis heute letzten Triumph eines GT-Sportwagens in Daytona. Zum ersten "Grand Slam" eines Rennfahrers in der Geschichte, also Erfolgen bei den vier bedeutendsten 24h-Rennen der Welt, fehlt dem Saarländer nach Siegen in Daytona, Le Mans (2010 mit Audi und 2017 mit Porsche) sowie am Nürburgring (2006, 2007, 2008, 2009 und 2011 jeweils in einem Manthey-Porsche) lediglich noch der finale Coup in Spa-Francorchamps.
Bernhard: „Ich habe eine großartige Erinnerung an das Team Joest, als wir 2010 die 24 Stunden von Le Mans gemeinsam gewonnen haben. John Doonan (Mazda-Motorsportdirektor, d. Red.) kenne ich seit fast zehn Jahren. Die Leidenschaft, die Mazda für den Motorsport in Nordamerika gezeigt hat, konnte man immer spüren. Der Mazda RT24-P hat 2018 große Fortschritte gezeigt und war am Saisonende ein starker Sieganwärter (P2 + P3 beim Finale in Road Atlanta, d. Red.). Das Auto mit Oli (Jarvis) und René (Rast), die ich sehr gut kenne, sowie meinem neuen Teamkollegen Tristan (Nunez) zu teilen, machte das Angebot für mich sehr interessant. Ich freue mich und bin zuversichtlich, beim Mazda Team Joest zu fahren und gleichzeitig mein Programm bei Porsche fortsetzen zu können.“
Es wäre nicht das erste Mal, dass die beiden erfolgreichsten deutschen Rennfahrer der letzten Jahre einen gemeinsamen Triumph feiern dürfen. Im Februar 2018 sorgte das Duo überraschend für den achten Gesamtsieg des Rekord-Siegerteams Deutschland beim Race of Champion (RoC) in Riad.
Neben Bernhard hat das Mazda Team Joest als weiteren Fahrer den Franzosen Olivier Pla für die drei weiteren IMSA-Langstreckenrennen in Sebring (12h), Watkins Glen (6h) und Braselton (10h) verpflichtet. Bei diesen Events kommt Rast nicht zum Einsatz. Zum Stammaufgebot der Japaner gehören weiterhin die US-Boys Jonathan Bomarito und Tristan Nunez sowie die beiden Briten Oliver Jarvis und Harry Tincknell.
Zanardi & Alonso: Stars in Daytona
Für weltweit großes Medieninteresse dürften auch das Debüt des beidseitig beinamputierten Italieners Alex Zanardi in einem BMW M8 GTE des RLL-Teams (GTLM-Klasse) sowie der zweite Auftritt des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters Fernando Alonso in Daytona sorgen. Im vergangenen Jahr war der Spanier nach zwischenzeitlicher Führung und späteren technischen Problemen am Ligier JS P217 lediglich auf Gesamtrang 38 und Platz 13 in der Prototypen-Kategorie ins Ziel gekommen.
Mit dem 2005 und 2017 siegreichen Team Wayne Taylor Racing (WTR) dürften sich die Chancen von Alonso auf einen weiteren 24h-Gesamtsieg nach dem Triumph in Le Mans 2018 deutlich verbessert haben, zumal das Projekt von den General-Motors-Marken Cadillac und Chevrolet unterstützt wird.
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