Paukenschlag in der Sportwagen-Szene: Joest Racing und Mazda bündeln ihre Kräfte! Wie der Rennstall von Reinhold Joest nun per Presseaussendung bekannt gab, wickelt man ab der Saison 2018 den Werkseinsatz des japanischen Herstellers in der US-amerikanischen Sportwagenmeisterschaft IMSA ab. Einen Namen machte sich Joest in der Szene als Werksteam von Audi während ihrer Zeit auf der Langstrecke.

Joest und Mazda freuen sich auf die Zusammenarbeit

"Wir sind sehr stolz und glücklich über diese neue Partnerschaft mit Mazda", verkündet Teamdirektor Ralf Jüttner erfreut. "Mazda kann auf eine lange Tradition im Motorsport zurückblicken und hat, vor allem in Amerika, eine sehr große Plattform für Racing-Enthusiasten geschaffen. Für uns bedeutet diese Zusammenarbeit nicht nur die Rückkehr zum amerikanischen Rennsport, in dem wir uns immer sehr wohlgefühlt haben. Vielmehr wird sie bestimmt auch von unserer großen japanischen Fangemeinde begrüßt werden, die uns bei allen unseren Rennen in Japan immer so warmherzig empfangen hat."

Mazda präsentiert ersten DPi-Boliden (02:09 Min.)

Auch im Mazda-Lager blickt man dank der neuen Kooperation mit Joest Racing mit Optimismus in die Zukunft. "Wir können bei unserem höchstklassigen Sportwagenprogramm mit einem der besten Sportwagenteams aller Zeiten kooperieren. Was Reinhold Joest, Ralf Jüttner und das ganze Team Joest Racing erreicht haben, wird wohl nie übertroffen werden. Wir sind sehr glücklich, mit ihnen zusammenzuarbeiten, um Mazda auf die Siegerstraße zu führen und Titel zu gewinnen", so John Doonan, Motorsportdirektor von Mazda Nordamerika.

Um für die IMSA-Saison 2018 bestmöglich vorbereitet zu sein, schlägt die Joest-Mannschaft demnächst ihre Zelte in der Nähe von Atlanta auf. Die Testarbeit soll wenig später beginnen. Im Zuge dieser Neuformierung wird auch die Chassis-Zusammenarbeit mit Multimatic/Riley forciert. Auf Basis des LMP2-Prototypen von Multimatic/Riley basiert nämlich der Mazda RT24-P. Dazu hält man weiterhin am aktuellen Triebwerk von AER fest.

Mazdas DPi wurde zusammen mit Multimatic/Riley entwickelt, Foto: LAT Images
Mazdas DPi wurde zusammen mit Multimatic/Riley entwickelt, Foto: LAT Images

Zwei erfolgreiche Namen verbinden sich ab der IMSA-Saison 2018

Mit Mazda und Joest finden zwei überaus prominente Namen im Motorsport zueinander. Die Japaner können besonders in den USA auf eine erfolgreiche Historie zurückblicken. 22 Klassensiege konnte man bereits in Daytona feiern, dazu 13 Klassensiege in Sebring. In der Geschichte der IMSA-Serie ist Mazda mit 155 Siegen die dritterfolgreichste Marke. Vor allem ist Mazda den Motorsport-Fans jedoch dank seinem Le-Mans-Sieg 1991 ein Begriff. Damals gewann man mit dem 787B, der mit einem Wankelmotor ausgestattet war. Bis heute ist Mazda der einzige japanische Hersteller, der einen Le-Mans-Gesamtsieg feiern konnte.

Joest Racing fungierte ab 1999 als Werksteam von Audi in der Le-Mans-Szene. Gemeinsam triumphierte man 16 Mal an der Sarthe und dominierte auch in der ALMS-Serie. Zwei Mal gewann man in Daytona, zehn Mal in Sebring und sechs Mal beim Petit Le Mans, stets als Werksmannschaft von Audi. Die Zusammenarbeit endete im November 2016, kurz zuvor verkündeten die Vier Ringe ihren Ausstieg aus der Le-Mans-Szene zum Ende des Jahres.

Den letzten WEC-Titel feierten Audi und Joest in der Saison 2013 mit den Fahrern Allan McNish, Loic Duval und Tom Kristensen. Das letzte Rennen zusammen mit Audi gewann die Mannschaft im vergangen November in Bahrain, ehe man sich aus der WEC verabschiedete. Seitdem war das Team auf der Suche nach einem neuen Haupt-Betätigungsfeld. Dank der Einigung mit Mazda hat man dies nun gefunden.