Dass der fünfte Saisonlauf der American Le Mans Series nass werden könnte, ließ nicht nur der Wetterbericht erahnen.

Schon das feuchte Warm-Up ging heute an die Vorjahressieger Dyson mit ihrem Lola-Mazda. Für Klaus Graf und Lucas Luhr im Lola mit einem 6l V12 von Aston Martin reichte es wie im Qualifying nur zu Rang zwei.

Am Start konnte Smith mit dem kleinen Mazda-Vierzylinder im Heck Luhr hinter sich lassen. Der zweite Lola des Dyson-Teams konnte auf Rang drei ebenso wenig folgen wie der veraltete LMP1 von Autocon. Humaid Al Masaood schied im Oryx-Dyson nach einer Stunde dann aus, nachdem die Radaufhängung hinten links gebrochen war.

Ricardo Gonzalez nutzte die Pole in der LMPC, um das Rennen auf der knapp vier Kilometer langen Strecke von der Spitze aus zu kontrollieren. Bis zum Wechsel auf seinen meisterschaftsführenden Teamkollegen Gunnar Jeanette konnte er aber nicht in Führung bleiben, weil er von Eric Lux im baugleichen Oreca-FLMs nach 30 Minuten umgedreht wurde. Lux konnte zwar die Führung erobern, wurde aber wenig später von Clint Field kassiert. Gleich nach dem ersten Stopp wurde Jeanette weit zurückgeworfen, weil er sich ins Kiesbett gedreht hatte.

Jon Field verliert Sieg in der LMP-Challenge, Foto: ALMS
Jon Field verliert Sieg in der LMP-Challenge, Foto: ALMS

Nach der folgenden Gelbphase setzte sich Lucas Luhr neben Chris Dyson, um zum ersten Mal aus eigener Kraft die Führung zu erobern. Bis zum Rennabbruch blieben die beiden Deutschen auf dem Platz an der Sonne und konnten ihren dritten Gesamtsieg in diesem Jahr feiern.

Chris Dyson brachte den Lola-Mazda auf dem zweiten Rang ins Ziel, der Autocon-LMP1 wurde nach einer Strafe aus der Spitzengruppe gerissen. Kyle Marcelli und Tomi Drissi heißen die Gewinner der LMPC-Klasse, Marcelli hatte sich im Regen an Jon Field vorbeigeschoben.

Regen entscheidet GT-Klasse

Für die beiden BMW, die in der GT-Klasse eine Doppelpole erobert hatten, lief der Start alles andere als zufriedenstellend. Schon in der ersten Runde wurde Dirk Werner mehrere Positionen durchgereicht, eine Runde später schnappten sich Corvette-Pilot Jan Magnussen und Toni Vilander im Risi-Ferrari den führenden Dirk Müller. Auf P3 folgte mit Jörg Bergmeister der erste Porsche im Feld.

Olivier Beretta feiert an diesem Wochenende sein 100. Rennen in der American Le Mans Series und hat noch immer jede Menge Spaß: "Die ALMS ist eine tolle Meisterschaft, ich habe seit 2004 viele schöne Erfahrungen gemacht, dieses Jahr mit Corvette in Le Mans gewonnen und will heute auf das Podium." Der Routinier machte sich in der Startphase im Rückspiegel Werners breit.

Der BMW-Teamchef Bobby Rahal musste gleich nach dem Boxenstopps seiner beiden M3 erleben, wie Dirk Müller Bill Auberlen im Schwesterauto umdrehte. Oliver Gavin hatte zwischenzeitlich die führende Corvette von Jan Magnussen übernommen und einen deutlichen Vorsprung auf Vilanders Partner Jaime Melo herausgefahren.

Wolf Henzler zauberte sich an die GT-Spitze, Foto: ALMS
Wolf Henzler zauberte sich an die GT-Spitze, Foto: ALMS

Nach einem Kontakt mit einem M3 musste Melo seinen F458 mit gebrochener Radaufhängung abstellen. Kurz darauf wurde der Regen so stark, dass in einer Runde mindestens ein halbes Dutzend der Rennautos ins Aus rutschten oder sich drehten. Während beide Corvette und ein Extreme-Speed-Ferrari ihre Boliden wieder in Bewegung setzen konnten, blieb der führende Porsche von Patrick Long im Kiesbett stecken.

Der große Profiteur des Regenchaos wurde Wolf Henzler. Der Nürtinger schlüpfte im Falken-997 innerhalb einer Runde vom fünften Rang an die Spitze der GT-Klasse. Durch den Rennabbruch steht zum ersten Mal weder BMW noch Corvette auf dem obersten GT-Podest. Die beiden V8-Modelle komplettieren dennoch das Mid-Ohio-Podium mit Gavin/Magnussen auf P2 und Auberlen/Werner auf Rang drei.

GTC-Sieg für den Tabellenzweiten

Der Cup-Porsche von Spencer Pumpelly und Duncan Ende führte das GTC-Feld von der Pole aus ins Rennen. Hinter Ende konnten Bill Sweedler und Tim Pappas ebenso ihre Startplätze verteidigen. Die Klasse zeigte wieder einmal viele enge Positionskämpfe und Ausrutscher.

Am Ende des chaotischen Rennens reichte es für Pumpelly zum zweiten Sieg in Folge, gefolgt von Jeroen Bleekemolen und Craig Stanton.