2009 war ein extrem erfolgreiches Jahr für Dich. Du hast in deinem ersten Jahr mit dem Team die Saison als IDM-Vizemeister beendet. Hast Du das ganze schon verdaut?
Stefan Nebel: Der Erfolg, de wir hatten, war das Ergebnis von etwas Glück und ganz viel harter Arbeit. Auch wenn wir nicht erwartet haben, dass es so gut läuft, das Team hat es verdient. Beim letzten Rennen in Hockenheim waren meine Gedanken schon bei der nächsten Saison und wir uns entschlossen, das Rennen als ersten Test für 2010 zu nutzen. 2009 war unglaublich und es wird schwer, das zu übertreffen. Das bedeutet, dass auf uns eine Menge Druck liegt. Der Wettbewerb wird nächstes Jahr sehr hart, aber ich weiß, dass wir es nehmen wie es kommt und so hart pushen werden wie wir können, um ganz vorne zu sein.

Was glaubst Du, hat das Team von der Saison 20009 gelernt?
Stefan Nebel: Das ganze Team hat sehr viel gelernt und jedes Mitglied hat sehr viel Leidenschaft hineingesteckt. Das ging weit über einen Job hinaus. Sie haben wirklich Tag und Nacht gearbeitet, um sicher zu gehen, dass alles so gut war wie nur möglich. Alle waren voll und ganz auf die Rennen fokussiert. Wir haben einen unglaublich starken Teamgeist. Wenn es an einem Wochenende nicht so gut lief, dann haben wir uns zusammengesetzt, die Dinge analysiert und versucht so schnell wie möglich das nächste Ziel zu erreichen.

Hast Du einen Lieblingskurs?
Stefan Nebel: Ich fahre auf allen Strecken sehr gerne. Ich sitze auf einem Motorrad und das allein macht mich schon glücklich. Ich versuche immer 100 Prozent zu geben und manchmal sogar mehr. Aber wenn ich Favoriten auswählen müsste, dann würde ich den Nürburgring wählen. Ich wuchs in und neben der Boxengasse auf, deshalb ist der Nürburgring etwas ganz Spezielles für mich. Ich war ein "Boxengassenkind". Ich mag aber auch den Salzburgring. Es macht dort sehr viel Spaß zu Fahren. Letztes Jahr kamen so viele von der KTM-Familie an die Strecke, um uns zu zusehen. Das hat unglaublich Spaß gemacht.

Du bist jetzt Vater. Wie hat das Dein Leben verändert?
Stefan Nebel: Unser Sohn Maximilian wurde im letzten Jahr geboren. Natürlich hat es meine Sictweise verändert. Ich bin sehr froh, dass mich meine Frau unterstützt. Wir haben es geschafft unser Familienleben in mein Trainingsprogramm zu integrieren. Sie versteht meinen Job und gibt mir den nötigen Raum, damit ich das tun kann, was ich tun muss. Maximilian war im letzten Jahr bereits in der Boxengasse. Er hat schon ein KTM-Outfit und er wird bestimmt im Rennzirkus aufwachsen.

Du kommst gerade von Testfahrten zurück. Lief alles nach Plan?
Stefan Nebel: Ja, wir waren in Spanien auf dem Cartagena Circuit und alles lief nach Plan. Die Maschine war sehr schnell, das ist ein gutes Zeichen. Wir haben einen guten Rhythmus gefunden und wir waren an den Zeiten dran. Die meiste Arbeit, die wir bisher gemacht haben, war nur auf dem Papier, aber jetzt ist es Zeit alles auf der Strecke auszuprobieren. Wir haben ein neues Elektronikpaket getestet, von dem wir uns wertvolle Informationen erwarten.

Das Team wird im Dezember in Valencia testen.
Stefan Nebel: Ja, wir werden nach Valencia gehen, aber dieses Mal wird Martin Bauer die Maschine testen. Er war diese Woche krank und konnte deshalb nicht fahren. Ich werde sicherlich auch dort sein, um mit dem Team zu arbeiten und um die Arbeit voranzutreiben.

Was ist Dein persönliches Ziel für die kommende Saison?
Stefan Nebel: Jeder Fahrer wird sagen, auf die Strecke gehen und den Titel holen. Das ist auch, was ich hoffe.