Michael Schumacher fährt Motorrad. Hin und wieder, wenn er dazu Lust hat und weil es ihm Spaß macht. Dass er 2009 aber nicht so sehr zum Fahren kam, wie er sich das vielleicht selbst vorgestellt hatte, ist durch viele Faktoren begründet. Doch 2010 soll es beim Rekord-Formel 1-Weltmeister wieder weiter gehen mit der Zweirradaction, allerdings mit weniger Risiko. "Ich will mich da nicht festlegen", sagte Schumacher dem Spiegel. "Ich bin ja jetzt aus dem Rhythmus und wenn, dann werde ich mir etwas engere Grenzen setzen. Aber klar: Ich war nicht immer der Vernünftigste. Das betrifft nicht nur das Motorradfahren."

Dass Schumacher wenn ihm danach ist gern auf ein Motorrad steigt, ist ja bekannt. Doch nun spekulieren schon wieder einige Hersteller auf ein Engagement mit ihm. Besonders KTM möchte den Deutschen wohl ködern. "Bei uns im Team fährt mit Stefan Nebel so etwas wie sein Lehrer auf der Rennstrecke, er ist ein guter Freund von Michael", sagte Heinz Kinigardner, KTM-Mitbesitzer und Zweifach MotoCross-Weltmeister, der Bild am Sonntag. "Laut Stefan will Michael auf jeden Fall wieder Rennen fahren und da wäre es naheliegend, wenn er mit einem Motorrad von uns fährt."

Eine Bereicherung wäre Schumacher sicher für jeden Motorradhersteller - egal, auf welches Fabrikat er nun steigt. "Wir würden uns natürlich sehr freuen", kommentierte Kinigardner weiter. "Wir wollten ihn sogar als Stammfahrer holen, er hat aber abgesagt. Den Rennstress einer kompletten Saison will er sich nicht mehr antun." Ob diese Absage wirklich mit dem "Rennstress" zusammen hing, bleibt fraglich. Denn Schumacher ist mit dem Holzhauer Racing Promotion-Team rund um Jens Holzhauer und auf Honda mehr als zufrieden, wie er selbst auch oft genug betonte.

Im Spiegel sprach der Kerpener auch über die Formel 1. "Ich plane da kein Comeback. Aber wer weiß, was alles passiert", sagte Schumacher, nachdem er dieses Jahr dann doch nicht als Ersatz für den verletzten Felipe Massa eingesprungen war. Doch an seinem Rücktritt aus dem Automobil-Profisport von 2006 zweifelt Schumacher keine Sekunde lang. "Jeder Weg im Fahrerlager war eine Qual", erinnerte er sich. "Da waren immer irgendwelche Leute, die etwas von mir wollten. Ich habe damals eine Art Schutzschild mit mir herumgetragen. Das kann ziemlich anstrengend sein. Denn fich fühle mich nicht wohl dabei, Leute unglücklich zu machen."