Bei strahlendem Sonnenschein gewannen Yamaha-Pilot Rico Penzkofer und Kawasaki-Fahrer Sebastien Diss am Wochenende vor 34.000 Zuschauern auf dem Schleizer Dreieck die Läufe in der Klasse IDM Supersport. Penzkofer hatte das Rennen am Samstagabend (1. August) dominiert, Diss war tags darauf nicht zu stoppen.

Das Wochenende der IDM Supersportler stand irgendwie im Zeichen von erfüllten Erwartungen aber auch von Überraschungen. Rico Penzkofer (Yamaha) auf der Poleposition, war eine dieser erwarteten Sachen. Roman Raschle (Kawasaki) auf Startplatz zwei zählte eher zu den Überraschungen. Sebastien Diss (Kawasaki) und Lokalmatador Thomas Walther (Yamaha) komplettierten Reihe eins. Für Meisterschaftsleader Sascha Hommel (Honda) reichte es nur für den siebenten Startplatz hinter Yamaha-Fahrer Pascal Eckhardt und Triumph-Pilot Tatu Lauslehto.

Das Rennen am Sonntag stand ganz im Zeichen von Diss, auch wenn es für den Franzosen keineswegs leicht wurde. Gerade der Schweizer Raschle setzte ihn ordentlich unter Druck. Seinerseits musste sich Raschle aber auch der Angriffe von Christian Kellner erwehren. Außerdem hingen dort noch der Reichenbacher Sascha Hommel und der Schleizer Thomas Walther im Schlepptau. Aber lediglich Kellner konnte an Raschle vorbeigehen. "Aber das habe ich immer gleich wieder kontern können", strahlte Raschle nach seinem allerersten IDM-Podest auf Rang zwei. "Wir haben sehr lange für dieses erste Podest gekämpft und jetzt hat es endlich geklappt. Das ist fantastisch!"

"Kelle war heute mein größtes Problem", schilderte Raschle den Zweikampf mit Christian Kellner. "Der hat die ganze Zeit von hinten gedrückt. Er war auch öfters an mir vorbei und auch nebendran." Kellner selbst war mit dem dritten Rang aber durchaus zufrieden. "Sebastien hat von Anfang an gepusht, war sehr schnell unterwegs", erklärte der Yamaha-Pilot aus Waging am See. "Ich musste dann erst mal sehen, dass ich in den ersten Runden klar komme und dann habe ich wieder aufgeschlossen. Ich wollte aber auch keinen Sturz riskieren, das wäre Blödsinn gewesen." Die Frage, was denn für ihn den Mythos der Naturrennstrecke "Schleizer Dreieck" ausmache, beantwortete Kellner kurz und knapp: "Überwindung!" Damit hatte er die Lacher natürlich auf seiner Seite.

Sieger Sebastien Diss hatte in seinem Rennen sogar noch kleine Fehler eingebaut. "Einmal hab ich mich verschaltet und den Leerlauf getroffen. Das tut mir wirklich leid", entschuldigte er sich noch bei seinen Kontrahenten Diss und Kellner, die in jenem Moment genau hinter ihm waren. "Die Jungs hinter mir haben richtig Druck gemacht. Es war wirklich sehr hart heute. Aber ich bin froh, dass ich wieder einen Sieg habe und die wichtigen 25 Punkte mitnehmen konnte."

Dadurch, dass Diss aus Thüringen die Maximal-Punktzahl von 50 mit nach Hause nehmen durfte, konnte er auch den Rückstand auf Meisterschaftsleader Sascha Hommel deutlich verkürzen. Der Honda-Pilot steht bei 207 Zählern und liegt damit nur mehr elf Punkte vor Diss. Pascal Eckhardt hat 151, Kellner 147, Raschle 117 und Walther 98 Zähler auf seinem Konto. Bei noch drei zu fahrenden Rennen werden noch 75 Punkte vergeben. Daher sollte die Krone zwischen Hommel und Diss entschieden werden. Die Chancen von Eckhardt und Kellner sind eher theoretischer Natur.