Vierzig Punkte Vorsprung hat KTM-Pilot Martin Bauer, wenn er am Wochenende in Hockenheim zu den letzten beiden Läufen der IDM Superbike an den Start geht. Ein solides Polster, welches mit Recht erwarten lässt, dass der Österreicher den Titel auf einem österreichischen Motorrad perfekt machen wird. Aber abgewunken wird bekanntlich zum Schluss.

Schon im letzten Jahr hatte Bauer beim Finale noch die Chance auf den IDM-Titel. Allerdings hatte er damals noch 27 Punkte Rückstand auf Karl Muggeridge. Bauer hätte 2010 beide Finalläufe souverän gewinnen können, doch kurz vor Schluss des ersten Laufes ging aufgrund eines Elektronik-Problems frühzeitig der Sprit aus und der Österreicher sah das Ziel nicht. Das soll dieses Jahr nicht wieder passieren. "Erinnert mich nicht daran", hat Bauer das letzte Jahr abgehakt.

Titelverteidiger mit geringen Chancen

40 Punkte liegt Bauer also vor Muggeridge, welcher in Hockenheim aller Voraussicht nach seinen Meistertitel nicht verteidigen kann. Der Australier hat in dieser Saison bislang zwar in jedem Rennen gepunktet und stand fünf Mal auf dem Podest, doch gewonnen hat er noch nicht. Letztes Jahr stand der ehemalige Supersport-Weltmeister gleich fünf Mal ganz oben auf dem Podest.

Michael Ranseder hat dieses Jahr schon drei Mal gewonnen, Foto: Toni Börner
Michael Ranseder hat dieses Jahr schon drei Mal gewonnen, Foto: Toni Börner

Rein theoretisch kommen neben Bauer und Muggeridge noch zwei weitere Fahrer für den Titel in Frage, wobei ihre Chancen ziemlich gering sind. Die Rede ist von den Superbike-Rookies Damian Cudlin und Michael Ranseder. Beide sitzen auf BMW S1000RR Motorrädern und belegten im letzten Jahr noch die Gesamtränge eins und zwei in der Supersport-Klasse. Während Cudlin nach fünf Podesten noch seinem ersten Superbike-Sieg hinterher fährt, hat Ranseder schon deren drei auf dem Konto.

Gerade nach seinem Doppelsieg beim Heimspiel auf dem Red Bull Ring geht Ranseder gestärkt in das Wochenende. Vor diesem siebten Saison-Wochenende hatte Ranseder noch großspurig angekündigt: "Es sind noch vier Rennen zu fahren und die will ich gewinnen!" Zwei von vier hat er bereits gewonnen. "Und in Hockenheim mache ich genau da weiter", sagte der ehemalige IDM 125-Meister selbstbewusst.

Auf Smrz aufpassen

Gespannt sein darf man auch auf den Tschechen Matej Smrz. Nach einem starken Saisonauftakt - zur Halbzeit des Jahres hatte er sogar die Gesamtführung inne - folgte eine wahre Berg-und-Tal-Fahrt seiner Ergebnisse. Insgesamt vier Rennen hat der KTM-Pilot bislang gewonnen und liegt auf dem fünften Gesamtrang.

Kann Jörg Teuchert noch einmal auftrumpfen? Der Yamaha-Pilot stand in dieser Saison erst ein Mal auf dem Podest - im Regen auf dem Nürburgring. Als mehrfacher deutscher Meister hat der Hersbrucker höhere Ansprüche - ganz klar. Und in Hockenheim war Teuchert immer stark unterwegs.

Van Keymeulen springt ein

Nur zu Besuch wird der Berliner Dario Giuseppetti zugegen sein. Nach seinem schweren Sturz vom Schleizer Dreieck laboriert er noch immer an seinen Beinverletzungen. "Die letzten Wochen waren hart und schmerzhaft, es geht jedoch stetig Berg auf", so Giuseppetti, dessen Hertrampf-Ducati am Wochenende von Didier van Keymeulen pilotiert wird. "Ich hätte die Saison 2011 gerne in Hockenheim beendet, bei meinem aktuellen Verletzungsstand ist daran jedoch nicht zu denken. Ich werde mein Team und Didier van Keymeulen natürlich in Hockenheim unterstützen. Auch für meine Fans werde ich da sein. Denen möchte ich auf diesem Wege noch mal für die vielen Genesungswünsche danken."