Der Auftakt-Lauf der IDM in der Superbike in der Lausitz bot den Fans und Fahrern eine Menge Action und Überholmanöver. Die Favoriten der Klasse ließen in Sachen Spannung um das Podest kaum Wünsche offen. Am Ende gab es drei strahlende Piloten auf dem Treppchen.

"Ich wusste, dass es mit den zwei Jungs da neben mir nicht einfach werden wird", sagte Sieger Martin Bauer, der das Rennen im letzten Drittel von der Spitze aus kontrollieren konnte. Überraschend, denn eigentlich begann sein Wochenende nicht nach Vorstellung. "Das Wochenende begann für mich eher turbulent. Ich habe sehr viel mit den Reifen und der Fahrwerksabstimmung herum experimentiert und bin eigentlich auf keinen grünen Zweig gekommen. Für das Rennen habe ich etwas komplett anderes gemacht. Ich wusste also nicht was passieren wird und habe erst einmal vorsichtig gemacht, um zu sehen wie das Ding überhaupt fährt. Am Ende habe ich das Maximum aus dem Motorrad herausgeholt, das möglich war."

"Die Jungs haben wenig Fehler gemacht. Dario ist immer ein harter Gegner, aber er ist auch sauber gefahren, sein Motorrad ist gut gelaufen, also das war wirklich nicht einfach, da vorbei zu gehen, doch zum Schluss konnte ich den Vorsprung ein wenig kontrollieren."

Trotz Anlass-Probleme Platz zwei im ersten Lauf, Foto: Toni Börner
Trotz Anlass-Probleme Platz zwei im ersten Lauf, Foto: Toni Börner

Dario Giuseppetti kam nach Duellen mit Martin Bauer und Stefan Nebel auf Rang zwei, obwohl er nicht nur Start-Probleme hatte, sondern wie schon in der letzten Saison auf den Spritverbrauch seiner Ducati achten musste. Daher verzichtete der Berliner auch auf seine Sighting-Runde. "Mit Platz zwei können wir super zufrieden sein, in Anbetracht dessen, dass mein Motorrad wieder nicht anspringen wollte, aus welchen Gründen auch immer", sagte der 26-Jährige. "Es war ein sehr, sehr spannendes Rennen. Ich hatte einen guten Start und konnte Martin (Bauer) folgen, er hat von Anfang an eine sehr schnelle Pace vorgelegt. Ich versuchte soweit wie möglich immer dran zu bleiben und konnte im ersten Drittel auch überholen. Danach habe ich versucht ein paar Meter gut zu machen, aber so einer ist eben nicht so einfach abzuschütteln. Wir hatten einige Positionswechsel, hat viel Spaß gemacht, auch mit dem Stefan (Nebel). Am Ende des Rennens konnte ich die Pace nicht mehr ganz mitgehen, also versuchte ich meinen Strich zu fahren, Stefan hinter mir zu halten und das hat zum Glück alles bis zum Ende geklappt."

Stefan Nebel freute sich am Ende über Rang drei und ein interessantes Rennen, das nicht spurlos an seiner Lederkombi vorüber gegangen war. Von welchem Fahrer genau die Reifenspuren auf der Montur stammen, wird noch ermittelt, meinte der KTM-Fahrer scherzhaft. "Am Anfang kam ich zwar ganz gut weg, aber in der ersten Ecke wurde es relativ eng. Dadurch bin ich erst einmal auf Platz vier oder fünf zurückgefallen. Ich hab mir dann erst einmal alles angeschaut und festgestellt, dass ich recht schnell fahren kann. Allerdings waren wir uns nicht gerade einig und das war für den Rhythmus katastrophal."

"Irgendwann hab ich gemerkt, wie Martin (Bauer) versuchte den Dario (Giuseppetti) zu attackieren und die haben es sich ordentlich gegeben. Ich dachte, wenn der einmal vorbei ist, muss ich dran bleiben, sonst ist er weg. Ich kam nicht schnell genug am Muggeridge vorbei und bis ich dann zum Dario aufgeschlossen hatte, war halt die 40, 50 Meter-Lücke. Dario und ich haben es uns ganz schön gegeben. Wir hatten schon letztes Jahr viel Spaß miteinander und auch dieses Rennen war sehr, sehr lustig."