Beim Saisonauftakt der IDM 125 auf dem Lausitzring gab es am Ostersonntag vor 15.000 Zuschauern mit dem 16-jährigen Australier Jack Miller einen Überraschungssieger. Der Aprilia-Pilot setzte sich bei herrlichem Frühlingswetter gegen den Schweden Alexander Kristiansson (KTM) durch. Der 14-jährige Luca Amato (Aprilia) aus Bergisch Gladbach wurde als Dritter bester Deutscher. Titelverteidiger Luca Grünwald, Vierter bei seinem ersten Rennen auf einer KTM, und Vizemeister Toni Finsterbusch (Sturz) gingen leer aus.

Voraussetzung Startaufstellung

Die erste Pole Position der Saison 2011 in der Achtelliterklasse ging am Samstag ebenfalls an Jack Miller vom RZT Racing Team. Miller knallte am Ende des 2. Zeittrainings eine 1:49,365 auf die Piste und überflügelte den seit dem Vormittag führenden Toni Finsterbusch. Der Vizemeister 2010 konnte sich ab Mitte des Nachmittagstrainings nicht mehr wehren, da seine KTM mit einem technischen Defekt liegen blieb. Die erste Startreihe für das Rennen am Sonntag wurde komplettiert durch den Schweden Alexander Kristiansson und Michael Ecklmaier (Honda) aus Gars. Youngster Luca Amato hatte sich bei einem Sturz beim freien Training am Freitag die Schulter ausgerenkt, konnte aber nach einem Test beim Arzt am weiteren Rennwochenende teilnehmen.

Kein perfektes Wochenende für Toni Finsterbusch, Foto: Toni Börner
Kein perfektes Wochenende für Toni Finsterbusch, Foto: Toni Börner

Viel Aufregung gab es schon vor dem Start des ersten Saisonrennens der IDM 125 am Sonntag. In der Aufwärmrunde kollidierten der Niederländer Jordy Prins und Marvin Fritz aus Neckarzimmern. Jordy Prins musste mit schweren Verletzungen in das Uniklinikum Dresden zur weiteren Versorgung eingeliefert werden. Marvin Fritz brach sich das Schlüsselbein.

Beim verspäteten Start des Rennens hatten dann die KTM-Piloten Toni Finsterbusch und Alexander Kristiansson die Nase vorn. Doch für Finsterbusch dauerte die Freude nicht lange - in Runde vier stürzte der Krostitzer über das Vorderrad und schied aus. An der Spitze blieben Kristiansson und der 16-jährige Australier Jack Miller übrig. Rund 2 Sekunden hinter dem Führungsduo kämpften Aprilia-Pilot Luca Amato und Titelverteidiger Luca Grünwald. Grünwald kam ab Mitte des Rennens bei seinem ersten Rennen mit einer KTM immer besser zurecht.

Der Kampf an der Spitze

Vorn blieb Kristiansson lange Zeit hinter Miller. Er zeigte sich manchmal kurz neben dem Australier, steckte aber vor der Kurve immer wieder zurück. Der erste 'echte' Angriff des Schweden auf Miller ging beinahe schief. Der Australier konterte und Kristiansson kam über die Streckenbegrenzung auf das Gras. Den entstandenen Rückstand konnte der Schwede nicht mehr aufholen und kam bis zur letzten Runde nicht mehr auf Schlagdistanz an Miller heran. Der 16-jährige Australier holte seinen ersten IDM-Sieg. Kristiansson wurde Zweiter und den Fight um Rang drei beendete Amato gegen Grünwald siegreich. Der 14-Jährige Luca Amato freute sich sichtlich über das Ergebnis. "Ich hatte nach dem Sturz vom Freitag ziemlich starke Schmerzen und bin zufrieden, dass ich das Rennen so gut zu Ende fahren konnte. Ich freue mich über Rang drei."

Alexander Kristiansson: "Es war ein sehr enges Rennen, vor allem in den letzten beiden Runden. Ich wollte immer an Jack dranbleiben, um ihn dann am Ende zu attackieren. Das hat leider nicht geklappt. Ich musste kurz ins Gras und dann war ich nicht mehr richtig dran. Ich bin aber sehr glücklich mit dem zweiten Platz."

Der Sieger Jack Miller: "Es war vom Start weg nicht einfach, ich kam nicht so gut weg. Am Anfang lag ich hinter Toni und Alex, dann stürzte Toni - ich denke, das ist passiert, weil es an dieser Stelle sehr windig war. Ich habe Alex überholt, aber er blieb dran. Ich bin dann in den letzten Runden ganz eng gefahren. Das hat sich bezahlt gemacht. Ich bin happy."

Titelverteidiger Luca Grünwald konnte im Rennen seine Rundenzeiten gegenüber dem Training um fast 2 Sekunden verbessern und kam immer besser mit der KTM zurecht. Dennoch war er mit Rang vier nicht zufrieden. "Die Punkte für Rang drei wären mir lieber gewesen. Aber es hat nicht gereicht."

Auf dem fünften Rang wurden die beiden Honda-Piloten Michael Ecklmaier und der Niederländer Bryan Schouten gewertet, da sie bis auf die Tausendstel Sekunde zeitgleich über den Zielstrich fuhren. Auf den Rängen sieben und acht kamen Felix Forstenhäusler (Seel 125) und der Tscheche Ladidlav Chmeli (Aprilia) ins Ziel.