Mit den 24 Stunden von Spa-Francorchamps stieg vergangenes Wochenende das Saisonhighlight des Blancpain GT Series Endurance Cup. Bei der härtesten Probe für Mensch und Maschine hatte Maximilian Götz einen Gaststart im Mercedes-AMG GT3 für das Team BLACK FALCON. Nach seinem Gesamtsieg im Jahr 2013 feierte der Uffenheimer vier Jahre später am vergangenen Sonntag den Sieg in der Pro AM-Klasse.
Die 24 Stunden von Spa-Francorchamps boten auch dieses Jahr alles, was zu einem der größten Spektakel im Langstrecken-Motorsport gehört. Das Wetter zeigte sich von seiner gnädigen Seite, lediglich bei Nacht erschwerte ein Regenschauer den Piloten das Leben, jedoch nicht für den 31-Jährigen.
Von Startplatz 38 aus war die Ausgangslage für Götz und seine Teamkollegen Oliver Morley, Miguel Toril und Marvin Kirchhöfer alles andere als rosig. Am Ende machte das Quartett einen riesigen Satz nach vorn und verbesserte sich um satte 26 Plätze. Starke, stets faire Zweikämpfe und eine Top-Strategie bei einsetzendem Regen waren der Schlüssel zum Erfolg.
Am kommenden Wochenende startet Götz im Rahmen des fünften Laufs des ADAC GT Masters 2017 auf dem Nürburgring.
Maximilian, ihr habt vergangenes Wochenende eine beeindruckende Aufholjagd geboten. Glückwunsch zum Klassensieg!
Maximilian Götz: Danke. Es war ein hartes Stück Arbeit. Wir haben uns als Ziel gesteckt, den Sprung unter die besten Zehn zu schaffen. Leider ist uns das nicht ganz gelungen. Das Feld im Endurance Cup ist einfach durch die Bank hochgradig besetzt. Wir haben in unserer Aufholjagd natürlich auch von dem einen oder anderen Ausfall profitiert. Dennoch waren die 24 Stunden für uns vollgepackt mit spannenden Zweikämpfen. Mit dem Sieg in der Pro AM-Klasse und Gesamtplatz zwölf bin ich dennoch mehr als zufrieden. Ich bin mächtig stolz darauf, innerhalb von vier Jahren den Gesamtsieg und den Pro AM-Klassensieg eingefahren zu haben.
Mit neun Stunden bist du über ein Drittel des gesamten Rennens hinter dem Steuer gesessen. Wie liefen deine Stints?
Maximilian Götz: Ich hatte Zweikämpfe ohne Ende. Am meisten hat es Spaß gemacht, wenn ich gegen die etablierten Piloten im Endurance Cup gefightet habe. Auch die teaminternen Duelle unter uns Mercedes-AMG Piloten waren klasse. Mit Daniel Juncadella zum Beispiel, den ich noch gut aus meiner DTM-Zeit kenne - das war klasse. Auch die Überrundungen haben diesmal richtig gut geklappt. Alles lief fair ab, die anderen haben immer genug Platz gelassen, um sauber vorbeizukommen. Unser Auto hatte nach den 24 Stunden keinen einzigen Kratzer. So etwas gibt es selten, aber so muss es auch sein. Wir haben das vorher auch teamintern besprochen, dass wir keinerlei unnötiges Risiko eingehen sollen.
Der Regengott hat in den frühen Morgenstunden am Sonntag wie auf Kommando darauf gewartet, dass du wieder ins Auto steigst...
Maximilian Götz: Das war vom Timing her nahezu perfekt. Wir hatten gerade den Fahrerwechsel und natürlich gleich die Regenreifen montiert. Spa bei Regen ist noch einmal einen Tick spannender. Etwa die Hälfte des Feldes hat gepokert und blieb auf Slicks. Unsere Entscheidung war allerdings goldrichtig, denn ich habe gepusht und dadurch weiter an Boden gutgemacht. Ich fühle mich bei Regen einfach pudelwohl - das habe ich erst vor kurzem bei meinem Auftritt in Suzuka im Rahmen der Blancpain GT Series Asia erneut unter Beweis gestellt.
Du bist mit deinen drei Teamkollegen noch nie zuvor gefahren. Wie lief die Zusammenarbeit?
Maximilian Götz: Alle drei haben einen Top-Job gemacht. Da bin ich stolz darauf, dass wir vom Fleck weg so stark performen konnten und so schnell zusammengefunden haben. Ich konnte aus meiner ganzen Erfahrung, die sich über die Jahre in Spa angehäuft hat, aus dem Vollen schöpfen. Das kam den Jungs auch entgegen. Wir funken auf einer Wellenlänge, was für die Zusammenarbeit und schließlich auch für das Ergebnis ganz wichtig war.
Für dich geht es Schlag auf Schlag weiter: Kommendes Wochenende steht das fünfte Rennwochenende des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring an...
Maximilian Götz: Der Nürburgring zählt zweifellos zu meinen Lieblingsstrecken. Dort war ich bislang immer gut unterwegs. Auch der Mercedes-AMG GT3 sollte dort ziemlich gut funktionieren. Daher ist mein erklärtes Ziel die Pole Position. Und im Rennen wollen wir unbedingt aufs Podium fahren, sofern wir unser Potenzial voll ausschöpfen können. Ich habe auf dem Nürburgring schon einiges gewonnen, habe dort 2015 mit Platz fünf und sechs mit die stärksten Ergebnisse meiner DTM-Zeit eingefahren. Daran gilt es diesmal anzuknüpfen.
diese GT World Challenge Nachricht