Timo Glock sicherte sich den Sieg im 21 Runden langen Sprintrennen in Monza. Der Deutsche führte lange Strecken des Rennens an und baute seinen Vorsprung in der Meisterschaft auf elf Zähler aus. Lucas di Grassi konnte von Startplatz 13 zwar in die Punkte fahren, hatte aber keine Chance Glock zu attackieren und landete hinter Bruno Senna auf Rang vier. Luca Filippi wurde, wie schon im Hauptrennen, Zweiter.

Wie schon am Vortag erwischte Giorgio Pantano den besten Start. Der Sieger des Vortages verbesserte sich auf den ersten Metern von Startplatz acht bis auf Position vier. Doch diesmal ging der Italiener zu weit. Nach lupenreinen Überholmanövern an Sebastién Buemi und Bruno Senna verschätzte sich Pantano beim Angriff auf den an der Spitze liegenden Ricardo Risatti. Während Risatti unbeschadet weiter fuhr, bezahlte Pantano den Angriff in der ersten Schikane mit einem Dreher und dem Verlust einiger Plätze.

Besser machte es Timo Glock, der das Rennen ruhiger anging. Runde für Runde kam der Odenwälder nach vorne, profitierte von Pantanos Fehler und zog dann locker an Risatti vorbei. Der Ersatzpilot im Trident-Auto fuhr in der Anfangsphase ein solides Rennen, bis er auf den Brasilianer Lucas di Grassi auffuhr. Der Meisterschaftsanwärter überstand den kleinen Kontakt schadlos und machte sich auf die Verfolgung von Luca Filippi und Bruno Senna, die noch zwischen ihm und Glock lagen.

Während sich alle Augen auf die Duelle in der Spitzengruppe konzentrierten, arbeitete sich Andreas Zuber nach dem gestrigen Ausfall immer weiter nach vorne. Der Österreicher ging wie schon in Istanbul mit einem Chassis von BCN an den Start, nachdem sein eigenes im Hauptrennen irreparabel beschädigt wurde. Zur Rennmitte kratzte der iSport-Pilot an den Punkterängen, nachdem er Nicolas Lapierre überholte und Platz sieben übernehmen konnte.

In den letzten Runden entwickelte sich einige muntere Duelle. Luca Filippi schloss Runde für Runde auf Timo Glock auf, dahinter kämpften Bruno Senna und Lucas di Grassi um den dritten Rang auf dem Siegerpodest. Auf den Plätzen fünf und sechs duellierten sich Buemi und Pantano in ihren blau-weißen Boliden. Der Zweikampf endete in einem Déjà-vu für den Schweizer. Diesmal bekam er vor der zweiten Schikane einen Schlag von hinten und wurde umgedreht.

Durch den Fahrfehler von Pantano, der außerdem mit einem auf halb Acht hängendem Frontflügel kämpfte, schloss Andreas Zuber auf. Beim ersten Versuch schoss der Österreicher noch in der Schikane geradeaus, aber in der letzten Runde ließ sich Zuber nicht lumpen und schnappte sich Pantano in den Lesmo-Kurven. Der Italiener wurde nach dem Rennen sogar disqualifiziert, da er die schwarz-orangene Flagge missachtete. Den sechsten Platz erbte Karun Chandhok.

Glock fuhr seinen Sieg derweil sicher nach Hause. Allerdings droht dem Odenwälder dennoch Ungemach. In den ersten Runden soll Glock Buemi durch Auslassen einer Schikane überholt haben, ohne ihn danach wieder vorbeizulassen. Derzeit wird der Vorfall untersucht. Sollte sich der iSport-Pilot als schuldig erweisen, wäre der Sieg wahrscheinlich wieder futsch.