Sam Bird dominierte das Qualifying der GP2 in Spa. Der Brite, der in der Gesamtwertung derzeit auf Platz vier rangiert, setzte gleich in seiner ersten fliegenden Runde mit den weichen Reifen die Bestzeit, an der sich die Konkurrenten bis zum Schluss die Zähne ausbissen. Mit zwei Zehntelsekunden Rückstand kam Fabio Leimer Bird noch am nächsten. "Mit dem zweiten Platz bin ich sehr zufrieden", sagte Leimer. "Klar hätte ich gerne die Pole Position gemacht, aber die erste Startreihe ist eine sehr gute Ausgangslage fürs Rennen. Morgen ist alles möglich. Das Ziel wird sein, ein gutes Rennen zu fahren und möglichst viele Punkte zu machen." Während Leimer von Startplatz zwei in das Hauptrennen gehen darf, lief es für die anderen Titelanwärter weniger gut.

Stefano Coletti, der mit 135 Punkten die Gesamtwertung anführt, verlor alleine im Mittelsektor rund eine Sekunde. Auf die 7,004 Kilometer summierte sich das über die drei Sektoren auf 1,6 Sekunden, der Rapax-Pilot startet lediglich von Rang 20 in das Hauptrennen. Ähnlich schlecht, aber nicht ganz so desaströs verlief es für den Gesamtzweiten Felipe Nasr. Er verlor knapp neun Zehntelsekunden auf Bird und startet am Samstag von Rang neun. Dabei profitiert er von der Strafversetzung Sergio Canamasas', der eigentlich von diesem Platz aus ins Rennen gegangen wäre, allerdings zehn Plätze abgeben muss.

Ohne neuen Motor bleibt Abt besser zuhause

Für Daniel Abt verlief der Auftakt in den Ardennen erneut enttäuschend. Schon in seiner letzten Kolumne bei Motorsport-Magazin.com sprach Abt an, was er von den nächsten Rennen erwartet. "Wenn ich daran denke, dass jetzt Spa und Monza kommen, graust es mir schon davor", sagte er in Bezug auf seine Motorenprobleme, die Highspeed-Strecken vor Augen. Mit mehr als zwei Sekunden Rückstand auf die Spitze trafen Abts Befürchtungen ein. Auf Teamkollege Calado fehlen schon mehr als 1,5 Sekunden.

"Man sollte meinen Topspeed auf der Geraden mit der meines Teamkollegen vergleichen", polterte er. "Das ist ein Witz. Wenn ich jetzt keinen neuen Motor bekomme, sollte ich wohl besser zuhause bleiben." Am Ende konnte Abt nur zwei Piloten hinter sich lassen und startet am Samstag von Platz 24. Seit Saisonbeginn kämpft der Nachwuchspilot damit, einen Motor mit deutlich weniger Leistung zu haben. Ein Wechsel während der Saison ist allerdings nicht ohne weiteres möglich, Motorenlieferant Mecachrome müsste dazu Fehler am Aggregat feststellen, was bisher nicht passiert ist.