Ein Highlight folgt auf das nächste: Am vergangenen Mittwoch hatte Formel-E-Weltmeister Jake Dennis erst eine mehrjährige Vertragsverlängerung in der Formel E mit dem Porsche-Kundenteam Andretti unterzeichnet. Zwei Tage später erhielt der Brite im Rahmen der FIA-Preisverleihungsgala in Baku seinen Siegerpokal.
Im Rahmen der Gala wurde Dennis auch auf seinen Einsatz im 1. Freien Training des Abu-Dhabi-GPs im Weltmeister-Auto von Red Bull Ende November angesprochen. Beim darauffolgenden Test am Dienstag nach dem Großen Preis von Abu Dhabi konnte er weitere Erfahrungen im Formel-1-Cockpit sammeln. Bereits seit 2018 unterstützt Dennis das F1-Team von Red Bull als Simulatorfahrer.
Eine Hilfe für die bevorstehende Formel-E-Saison, die am 13. Januar 2024 ihr Auftaktrennen in Mexiko-Stadt bestreiten wird, seien diese Einsätze jedoch nicht gewesen - im Gegenteil. "Ich glaube, beim ersten Training in Mexiko wird es für mich extrem schwierig werden, zu versuchen, mich wieder an ein Formel-E-Auto anzupassen. Ich glaube nicht, dass er (der Formel-1-Einsatz; d. Red.) mir allzu sehr helfen wird im Hinblick auf die Formel E."
Dennis: Lange nicht mit so viel Downforce gefahren
Dafür sei die Zusammenarbeit mit den Ingenieuren von Red Bull für die Formel E mit Andretti schon eher zuträglich. "Es ist immer wichtig, intelligente Leute um sich zu haben, und sie haben einige von den besten. Man schnappt Ideen hier und da auf und gibt sie auch an sein Team weiter, um es voranzubringen."
Das Fahr-Erlebnis eines Formel-1-Boliden sei ein einziges Vergnügen gewesen, aber auch herausfordernd. "Es ist eine lange Zeit her, dass ich etwas mit so viel Downforce gefahren bin, und es hat mich sicherlich überrascht", sagte Dennis. "Ich habe zu Beginn so ziemlich das Schlimmste erwartet, dass es ein großer Schritt sein würde - und diese Erwartungen wurden erfüllt."
Dennoch habe er es durchaus genossen, auch wenn die enormen Kräfte der Formel-1-Autos zu spüren gewesen seien. Dennis: "Der Dienstag war ein bisschen schwierig am Nacken, wo wir 125 Runden oder so absolviert haben, aber wir sind durchgekommen. Was für ein großartiger Tag!"
Schneller Aufstieg in der Formel E
Jake Dennis hatte 2021 in der Formel E für Andretti debütiert, damals noch BMW-Werksteam. In seiner ersten Saison konnte er zwei Rennsiege feiern und sie auf dem dritten Rang in der Fahrer-WM abschließen. Nach dem werksseitigen Ausstieg BMWs blieb er 2022 bei Andretti und erzielte mit dem Vorjahres-Antrieb des Münchner Autobauers einen Sieg und WM-Rang sechs.
Der endgültige Durchbruch gelang Dennis 2023, als Andretti zum Beginn der Gen3-Ära der Formel E auf Porsche-Antriebe umsattelte. In 16 Saisonrennen holte er zwei Siege und stand bei elf Rennen auf dem Podium, womit er sich beim Saisonfinale in London Ende Juli zum Weltmeister kürte. Seinen erfahrenen Teamkollegen Andre Lotterer, der zwei Saisonrennen aussaß, schlug er deutlich mit 229 zu nur 23 Punkten. 2024 erhält Dennis mit dem Franzosen Norman Nato einen neuen Teamkollegen, der vom Nissan-Team zu Andretti wechselt.
Da die Formel-E-Autos aus Kostengründen für zwei Jahre eingefroren sind, erwarten Experten ein ähnliches Machtgefüge wie 2023: Jaguar und Porsche dürften weiterhin den Ton angeben. Glaubte auch Dennis, der sich vor dem Auftakt in die zehnte Formel-E-Saison "sehr zuversichtlich" gab: "Da es nicht viele Regeländerungen gibt, denke ich, dass Porsche und Jaguar sehr stark sein werden. Die größten Verbesserungen kommen durch Software-Updates. Jeder wird Fortschritte machen, vor allem die Teams, die zuletzt etwas im Hintertreffen waren."
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