Auftakt zum Portland ePrix der Formel E auf dem US-amerikanischen IndyCar-Kurs: Am Samstagmorgen nutzten die elf Teams das 2. Freie Training, um sich mit den für Elektro-Verhältnisse ungewohnten Bedingungen vertraut zu machen. Der Portland International Raceway, auf den die IndyCar-Serie im Jahr 2018 zurückgekehrt ist, bildet die einzige permanente Rennstrecke im Kalender der Saison 2023.

Norman Nato (Nissan) übernahm mit seiner letzten Runde die Führung in der Zeitenliste. Der Franzose benötigte 1:09.101 Minuten für seinen besten Umlauf auf der 3,221 Kilometer langen Streckenvariante, die um 55 Meter länger ist als beim IndyCar-Gastspiel.

Maximilian Günther (Maserati) setzte seine Top-Form der vergangenen Wochen fort und sicherte sich die zweitschnellste Rundenzeit im 30-minütigen Training. Der Allgäuer, der zuletzt in Jakarta die Doppel-Pole erzielt und Maserati den ersten Sieg in der Formel E beschert hatte, setzte sich vor Sam Bird (Jaguar) und seinem Landsmann Rene Rast (McLaren) durch.

Günther führte das Klassement mit einer persönlichen Bestzeit von 1:09.240 Minuten über weite Strecken an, erst in den Schlussminuten musste er sich Nissan-Fahrer Nato geschlagen geben. Der Franzose reichte jedoch nicht an die bisherige Bestzeit heran, aufgestellt von Rast im 1. Freien Training. Der dreifache DTM-Champion, der die Formel E an diesem Wochenende über dem DTM-Event in Zandvoort priorisiert, kratzte zum Auftakt am Freitag an der 1:08-er-Marke.

Der zweifache Formel-E-Champion Jean-Eric Vergne (DS Penske), Sacha Fenestraz im zweiten Nissan, Jake Hughes (McLaren) und Edoardo Mortara (Maserati) komplettierten die Top-8. Damit fuhren alle vier Fahrer mit einem Nissan-Antriebsstrang - neben dem Werksteam nutzt auch McLaren die Motoren aus Japan - auf die vorderen acht Plätze.

Auf den Plätzen neun und zehn folgten die beiden Werks-Porsche von WM-Spitzenreiter Pascal Wehrlein und Teamkollege Antonio Felix da Costa. Wehrlein und den Führenden Nato trennten im Training 0,384 Sekunden. Die Team-Duos zeigten sich nicht nur im Klassement, sondern auch auf der Rennstrecke: Mehrere Teams versuchten sich im Windschatten-Fahren und wechselten mehrfach untereinander durch. Der Portland ePrix gilt als das extremste Rennen mit Blick auf das Energie-Management, sodass jede Strategie gelegen scheint.

Wehrleins ärgste WM-Rivalen, Jake Dennis (Andretti) und Nick Cassidy (Envision), mussten sich im Training mit den Plätzen 19 und 20 begnügen. Der Neuseeländer Cassidy, der zuletzt in Jakarta die WM-Führung an Wehrlein abtreten musste, verzichtete allerdings auf einen Run mit der vollen Leistung von 350 kW. Mehrere Ausritte in die Wiese prägten das Training auf dem Kurs, auf dem die Formel E die höchsten Durchschnittsgeschwindigkeiten und Topspeeds der gesamten Saison erzielt.