In einem umkämpften Qualifying vor dem ersten Rennen des Berlin ePrix in Berlin-Tempelhof, konnte sich Edoardo Mortara im Finale gegen Alexander Sims durchsetzen. Damit startet der Schweizer im Rennen, das um 14:50 startet, von der Pole Position. "Was für ein Gefühl! Ich bin etwas überrascht, weil meine Runde war nicht großartig, aber es hat gereicht", ist Mortara überglücklich. "Ich bin sehr glücklich darüber, wie es gelaufen ist und jetzt lasst uns für das Rennen das beste hoffen."

Aus Reihe zwei starten werden Jean-Eric Vergne und Antonio Felix Da Costa in dieser Reihenfolge. André Lotterer im Porsche und Teamkollege Pascal Wehrlein sicherten sich die Startplätze fünf und sechs.

Nach einer gelungenen Generalprobe im zweiten Freien Training befindet sich der Deutsche Rennstall mit den Startplätzen fünf und sechs vor dem ersten Berlin-Rennen in einer soliden Ausgangsposition. Lotterer und Wehrlein waren nach guten Vorstellungen in den Trainings und Gruppen aber etwas enttäuscht.

"Das ist echt bitter, zeigt aber, wie eng es in der Formel E zugeht", so ein betrübter Lotterer. "Ich glaube, wir haben bisschen weniger Grip auf einem Reifensatz als auf dem anderen, die zweite Runde war besser als die erste", versucht Wehrlein sein frühes Aus zu erklären.

Im Halbfinale ereignete sich eine umstrittene Situation, als Alexander Sims und Jean-Eric Vergne die exakt selbe Zeit fuhren. Da Sims vorlegte und seine Zeit so früher fuhr, wurde er laut Reglement vorne gewertet und zog so ins Finale ein. Und dass, obwohl Vergne in den Gruppen eine schnellere Runde gedreht hatte. Eine fragwürdige Entscheidung, die Vergne nach seinem Ausscheiden kritisierte: "Ich bin richtig angepasst! Das ist eine blöde Regel!"

Vergne ärgerte sich nach seinem Aus im Halbfinale, Foto: LAT Images
Vergne ärgerte sich nach seinem Aus im Halbfinale, Foto: LAT Images

Mortara gewinnt Qualifying-Finale gegen Sims

Gruppe A: In der ersten Gruppe des Qualifyings traten der WM-Führende Stoffel Vandoorne, Mich Evans im Jaguar, sowie Edoardo Mortara, Pascal Wehrlein, Lucas di Grassi, Jake Dennis, Nick Cassidy, Oliver Turvey, Maximilian Günther, Sergio Sette Camara und Dan Ticktum gegeneinander an.

Die Zeiten purzelten wie immer schnell. Nach den ersten Minuten bildete sich so kurzzeitig eine Venturi-Doppelführung in der Zeitentabelle. Die wurde wenig später allerdings durch eine neue Bestzeit von Pascal Wehrlein durchbrochen. Nachdem er diese kurzzeitig wieder an Mortara und zwischenzeitlich auch Vandoorne abgeben musste, konnte er sie sich kurz vor Schluss wieder zurückholen.

Maximilian Günther befand sich zu Beginn kurz innerhalb der Top-4, fiel aber zwischenzeitlich wieder raus. Auch ein schneller Versuch kurz vor Schluss konnte daran nichts ändern, wodurch dem Nissan-Piloten nicht der Sprung in die K.o.-Phase gelang. Ausgeschieden waren Evans, Dennis, Di Grassi, Turvey, Günther, Cassidy und Ticktum. In die nächste Runde kamen folglich: Wehrlein, Vandoorne, Mortara und Sette Camara.

Gruppe B: In Gruppe B traten Jean-Eric Vergne, Robin Frijns, André Lotterer, Nick de Vries, Antonio Felix Da Costa, Sam Bird, Sebastien Buemi, Oliver Rowland, Oliver Askew und Alexander Sims gegeneinander an.

André Lotterer, der im FP2 die Bestzeit geholt hatte, setzte in seiner Gruppe in Berlin-Tempelhof bereits früh ein Ausrufezeichen. Mit seiner 1:06.767 war er direkt über ein Zehntel schneller als Da Costa im DS Techeetah. De Vries dagegen kam früh unter Druck und lag nach seinen ersten gezeiteten Runden nur auf Rang zehn.

Nach einer Bestzeit im ersten Freien Training gelang Oliver Rowland nicht der Sprung in die K.o.-Phase. Spät in der Session konnte sich Da Costa vor Lotterer die schnellste Zeit sichern. Nyck de Vries und Robin Frijns - auch aufgrund eines Verbremsers - dagegen konnten sich überraschend nicht mehr ausreichend verbessern. Buemis schnellste Zeit, die für ein Weiterkommen gereicht hätte, wurde nachträglich gestrichen, wodurch stattdessen Sims in die nächste Runde kam. Ausgeschieden waren damit: Buemi, De Vries, Rowland, Bird, Giovinazzi, Frijns und Askew. In die K.o.-Phase eingezogen waren: Da Costa, Lotterer, Vergne und Sims.

Viertelfinale 1 (Alexander Sims vs. Pascal Wehrlein:
Alexander Sims im Mahindra legte mit seiner Runde vor. zunächst konnte der Mahindra-Pilot einen kleinen Vorsprung von fast zwei Zehntel herausfahren. Diesen Vorsprung konnte Sims sogar noch leicht ausbauen. Wehrleins Versuche, diese Zeit wieder gutzumachen, scheiterten und so zog Sims ins Halbfinale ein.

Viertelfinale 2 (Jean-Eric Vergne vs. Stoffel Vandoorne):Vergne fuhr seine Runde als Erster und auch hier konnte der Franzose gegenüber Stoffel Vandoorne direkt einen Vorsprung herausfahren. Der Mercedes-Fahrer konnte dem durchwegs nichts entgegensetzen und wurde so vom Franzosen klar geschlagen.

Viertelfinale 3 (Edoardo Mortara vs. André Lotterer): Während Wehrlein bereits früh ausgeschieden war, machte es Lotterer zunächst besser. Der Deutsche zu Beginn vorne, doch der Schweizer konnte über die Distanz von einer Runde aufholen. Am Ende gewann Mortara das Duell nur um knappe 8 Tausendstel.

Viertelfinale 4 (Sergio Sette Camara vs. Antonio Felix da Costa): Da Costa legte vor, kontrollierte das Duell von Beginn weg und lag bereits nach der ersten Zeitmessung vorne. Sergio Sette Camara zog schließlich den Kürzeren, wodurch der Portugiese ins Halbfinale einzog.

Halbfinale 1 (Alexander Sims vs. Jean-Eric Vergne): Jean-Eric Vergne machte auf seiner schnellen Runde in Kurve eins einen Fehler und fuhr dort Kurve etwas weit. Dies zeigte sich sofort in den Zeiten, wodurch Alexander Sims direkt einen Vorsprung herausfahren konnte. Vergne konnte wieder aufholen, wodurch beide die exakt selbe Zeit fuhren. Da Sims seine Zeit aber früher fuhr, zog er ins Finale ein.

Halbfinale 2 (Antonio Felix da Costa vs. Edoardo Mortara): Edoardo Mortara ließ in dem Duell gegen den DS Techeetah von Da Costa nicht viel anbrennen. Der Schweizer lag zeitenmäßig direkt vorne und konnte das auch bis zum Ende seiner Runde halten. Der Venturi-Pilot zog damit ins Finale ein.

Finale (Alexander Sims vs. Edoardo Mortata: Auch dieses Mal legte Sims mit seiner Runde vor. Mortara kam in Kurve eines etwas von der Linie ab und verlor so direkt Zeit gegen Alexander Sims. Der Schweizer konnte über seine Runde aufholen, vor der letzten vergleichenden Zeitmessung lag er zwar noch hinten, konnte im letzten Streckenabschnitt aber ordentlich Zeit gutmachen und sich so die Pole Position sichern!