Der Saisonauftakt der Formel E in Saudi-Arabien ist ein ganz heikles Thema: Nicht nur steht das Land seit einiger Zeit wegen der Affäre um den ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi weltweit unter scharfer Beobachtung.

Auch die kaum vorhandenen Rechte der Frauen im Königreich rücken den Besuch der Formel E in Riad unter kein gutes Licht. Viele Teams sind alles andere als begeistert vom Rennen in Saudi-Arabien, das der Formel E viele Millionen Dollar einbringt. Der Vertrag läuft über zehn Jahre.

Um das Formel-E-Rennen am 15. Dezember und die Königsfamilie in ein besseres Licht zu rücken, wurde für den darauffolgenden Tag ein spezieller Test anberaumt, bei dem vorrangig Rennfahrerinnen zum Zuge kommen sollen.

Neu in Saudi-Arabien: Frauen dürfen Auto fahren...

Ein Signal an die Welt: Frauen sollen künftig nicht mehr wie vor Urzeiten behandelt werden, nachdem vor wenigen Monaten die allererste Frau in Saudi-Arabien ihren Führerschein machen durfte...

An diesem Dienstag hat die Formel E die offizielle Starterliste für den Riad-Test bekanntgegeben. Darauf befinden sich insgesamt acht Damen, die ihre Runden in einem Formel-E-Auto drehen werden. Bei Neueinsteiger HWA und Dragon sind noch Plätze frei.

HWA wollte Sophia Flörsch fahren lassen

Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com hatte HWA geplant, Sophia Flörsch beim Test einzusetzen. Allerdings verunfallte die 17-jährige Münchnerin am vergangenen Wochenende beim Macau Grand Prix schwer und befindet sich nach ihrer Operation weiter im Krankenhaus. HWA versucht, eine Fahrerin als Ersatz für Flörsch zu finden.

Unter den für den Test gemeldeten Frauen befindet sich unter anderem Simona de Silvestro, der kürzlich als Simulator-Fahrerin bei Venturi bekanntgegeben wurde. Ein weiterer bekannter - und oftmals kontrovers diskutierter - Name: Carmen Jorda. Die Spanierin, die dieses Jahr bereits Demo-Fahrten in einem Formel-E-Auto bestritten hat, startet für Nissan e.dams.

Calderon: Von der Formel 1 in die Formel E

Tatiana Calderon bekommt nach ihrem jüngsten Formel-1-Test mit Sauber in Fiorano eine weitere Einsatzmöglichkeit. DS Techeetah hat die Kolumbianerin für den Formel-E-Test verpflichtet. BMW setzt unterdessen auf eine Dame aus dem eigenen Junior-Team: Die Niederländerin Beitske Visser dreht ihre Runden für den Autobauer aus München, der sich ab dieser Saison werksseitig in der Formel E engagiert.

Mahindra Racing hat sich für die frühere DTM-Pilotin Katherine Legge entschieden, die zudem im Rahmenprogramm der Formel E in der neuen Jaguar I-Pace eTrophy an den Start geht. Virgin Racing setzt auf Amna Al Qubaisi, die erste Rennfahrerin aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Sie startete zuletzt für das bekannte Team Prema in der Formel 4. Auch dabei ist die britische Formel-3-Piloton Jamie Chadwick (NIO).

Formel-E-Test Riad: Vorläufige Starterliste

TeamSession 1Session 2
Virgin RacingRobin FrijnsSam Bird
Virgin RacingAmna Al QubaisiAmna Al Qubaisi
HWATBAStoffel Vandoorne
DragonTBATBA
DragonJose Maria LopezMax Günther
NIOJamie ChadwickJamie Chadwick
NIOTurvey/DillmannTurvey/Dillmann
HWAGary PaffettTBA
VenturiSimona de SilvestroSimona de Silvestro
JaguarMitch EvansMitch Evans
Nissan e.damsCarmen JordaCarmen Jorda
Nissan e.damsBuemi / AlbonBuemi / Albon
DS TecheetahTatiana CalderonJean-Eric Vergne
BMWAlexander SimsAlexander Sims
BMWBeitske VisserBeitske Visser
DS TecheetahAndre LottererTatiana Calderon
VenturiFelipe MassaEdoardo Mortara
MahindraJerome D'AmbrosioJerome D'Ambrosio
AudiNico MüllerNico Müller
MahindraKatherine LeggeKatherine Legge