Kein Glück für Gabriele Mini - Der Italiener verlor zu Beginn des ersten Hauptrennens der Formel-3-Saison 2023 in Bahrain zwar die Führung an Gabriel Bortoleto, konnte sie sich jedoch später wieder zurück erkämpfen . Eine Zeitstrafe erschwerte dem Italiener aber dann den Sieg. So kam es in der vorletzten Runde noch zu einem Safety-Car-Einsatz, der die Träume endgültig platzen ließen. Bortoleto holte sich somit den ersten Rennsieg seiner Formel-3-Karriere. Auch Luke Browning lieferte mit seiner Aufholjagd eine überragende Show ab. Der Brite startete ursprünglich von Position 17 und fuhr als Fünfter über die Ziellinie. Sophia Flörsch holte sich Platz 21. Die Deutsche reihte sich jedoch zwei Plätze vor ihren Teamkollegen ein.

Die Startaufstellung: Nach einem enttäuschenden Sprintrennen startete Quali-Sieger Gabriele Mini (Hitech) im Hauptrennen von der Pole Position. Die erste Startreihe teilte sich der Italiener mit Gabriel Bortoleto (Trident). Gregoire Saucy (ART GP) ging von Position drei ins Rennen. Oliver Goethe (Trident), Hugh Barter (Campos), Kaylen Frederick (ART), Leonardo Fornaroli (Trident), Dino Beganovic (Prema), Paul Aron (Prema) und Caio Collet vervollständigten die Top-10. Sophia Flörsch (PHM Racing by Charouz) startete von Position 24.

Der Start: Gabriele Minis Rennstart ging im Hauptrennen zwar deutlich besser vonstatten als im Sprintrennen, trotzdem schnappte sich Gabriel Bortoleto den Italiener bereits in Kurve eins. Der Hitech-Pilot konnte jedoch nicht durchatmen. Der Drittplatzierte Gregoire Saucy setzte ihn ebenfalls unter Druck und holte sich damit Position zwei.

Weiterer Rennverlauf: Nach einem kollisionslosen Start der Nachwuchspiloten konnte sich der Führende Bortoleto vorerst vom Feld absetzen. Zwischenzeitlich kam es aber zu einem spannenden Kampf zwischen Mini und Saucy. Der Italiener versuchte, den ART-Piloten immer wieder anzugreifen, vorerst ohne Erfolg.

Lange dauerte es jedoch nicht, bis sich Saucy geschlagen geben musste. Mini überholte den Schweizer von außen. Hinten dann die erste Kollision zwischen Hugh Barter und Jonny Edgar. Beide Piloten mussten somit an die Box kommen und sich von potenziellen Punkten verabschieden.

Während die beiden Piloten einen Safety-Car-Einsatz verhindern konnten, lösten jedoch Tommy Smith (Van Amersfoort) und Mari Boya (MP Motorsport) eine Runde später eine gelbe Flagge aus. Nachdem sich der Van-Amersfoort-Pilot in Kurve acht gedreht hatte, konnte Boya nicht mehr ausweichen und beschädigte sich beim Kontakt die vordere Aufhängung seines Boliden. Für den MP-Motorsport-Piloten war das Rennen somit vorbei.

Auch Bortoletos Führungsausbau wurde aufgrund des Safety-Cars zunichtegemacht. Nach dem Restart konnte er seine Position in Kurve eins zwar kurzzeitig verteidigen, Mini griff den Trident-Piloten aber später wiederholt an und war somit wieder auf Siegeskurs. Dann die Horror-Nachricht: Der Hitech-Pilot erhielt eine 5-Sekunden-Strafe. Grund hierfür war eine falsche Positionierung in der Startaufstellung.

Gleichzeitig pirschte sich Teamkollege Luke Browning an die Top-10 heran. Der Hitech-Pilot startete ursprünglich von Position 17 und schoss regelrecht durch das Fahrerfeld. So machte er kurze Zeit später nicht nur im Kampf gegen Paul Aron eine Position gut, auch Fornaroli musste seine Position an den Briten abgeben. Somit war Browning bereits auf Position 8.

Mini versuchte den Abstand auf Bortoleto weiter auszubauen, jedoch geriet der Italiener immer wieder unter Druck. Der Trident-Pilot konnte sich weiterhin im DRS-Fenster halten und war somit jederzeit angriffsbereit. Währenddessen reihte sich Oliver Goethe hinter seinem Teamkollegen ein. Der Trident-Pilot konnte Saucy auf Position 4 überholen. Browning setzte seine Aufholjagd fort. Der Brite konnte insgesamt 11 Positionen gutmachen und befand sich auf Platz 6. Schadensbegrenzung für ein eher ernüchterndes Sprintrennen.

Zwei Runden vor Rennende überholte auch Beganovic Saucy. Kurz darauf wurde das Fahrerfeld jedoch noch einmal richtig durchgemischt. Denn Smith löste durch die Kollision mit Roberto Faria erneut eine gelbe Flagge aus. Glück für Beganovic, Pech für Mini. Das Safety-Car machte den Abstand des Italieners zunichte. Der Podiumsplatz war somit Geschichte. Der Ferrari-Junior hingegen wurde in der Tabelle automatisch nach vorne befördert. P3 für den Prema-Piloten. Bortoleto holte sich damit seinen ersten Rennsieg in der Formel 3, dicht gefolgt von Oliver Goethe auf Platz 2. "Ich bin sehr, sehr glücklich, mein erstes Hauptrennen in der Formel 3 zu gewinnen. Das ist ein toller Start in die Saison. Ich hoffe, wir können so weitermachen", so Bortoleto.

Ergebnis: Hinter den Top-3 reihten sich Gregoire Saucy, Luke Browning und Pepe Marti ein. Die Top-10 komplettierten Kaylen Frederick, Gabriele Mini, Sebastian Montoya und Franco Colapinto. Sophia Flörsch konnte sich von Startposition 24 auf 21 vorarbeiten.

Sophia Flörsch hatte zwei Runden vor Schluss einen kleinen Kontakt mit Alejandro Garcia, Foto: LAT Images
Sophia Flörsch hatte zwei Runden vor Schluss einen kleinen Kontakt mit Alejandro Garcia, Foto: LAT Images

Zwischenfälle: Neben Gabriele Mini erhielten auch Nikola Tsolov (ART GP), Paul Aron (Prema) und eine 5-Sekunden-Strafe. Der ART-Pilot verursachte eine Kollision. Aron hingegen hat die Strecke verlassen und sich somit einen Vorteil verschafft. Nach einem Kontakt mit Sophia Flörsch musste auch Alejandro Garcia sein Auto in Runde 21 frühzeitig abstellen.