Das Formel-3-Hauptrennen von Barcelona brachte zahlreiche enge Zweikämpfe sowie einen neuen Führenden in der Punktetabelle. Victor Martins sicherte sich mit einem guten Start und zwei tadellosen Restarts den Sieg inklusive 25 Punkten. Der Deutsche Lirim Zendeli schaffte es zum Abschluss seines Comeback-Wochenendes als Ersatzmann auf Rang 16.

Ausgangslage: Am Vortag hatte sich Arthur Leclerc mit 43 Zählern an die Spitze der Tabelle setzen können, und nur einen Punkt dahinter lag sein Prema-Teamkollege Jak Crawford. Victor Martins war sieben Punkten Rückstand etwas abgeschlagen, hatte aber die beste Ausganssituation für diesem Rennen.

Startaufstellung: Mit einer Rundenzeit von 1:33,516 Minuten hatte Roman Stanek im Qualifying die schnellste Runde gefahren und startete somit im Hauptrennen von der Pole. Dahinter stand Victor Martins, gefolgt von Alexander Smolyar, Isack Hadjar, Arthur Leclerc, Oliver Bearman, Caio Collet, Kaylen Frederick, Jak Crawford und Juan Manuel Correa. Lirim Zendeli profitierte von Strafen anderer Fahrer und startete somit von P21.

Start: Martins zog direkt nach dem Start in Kurve 1 außen an Stanek vorbei und übernahm die Führung über das Rennen. Hinter den beiden reihten sich Hadjar, Smolyar und Bearman ein. Für die ersten Runden stabilisierte sich die Reihenfolge.

Rennverlauf: Am Ende der dritten Runde sorgte dann aber Rafael Villagomez für das erste Safety Car des Rennens. Der Van-Amersfoort-Pilot landete nach einer Kollision mit Kush Maini in der Streckenbarriere am Ausgang von Kurve 12. Maini bekam eine 10-Sekunden-Zeitstrafe.

In Runde 8 führte Victor Martins souverän den Restart an, lange hielt das Renntempo allerdings nicht. In Runde 12 kam das zweite Safety Car auf die Strecke. Brad Benavides war abseits der TV-Kameras in Kurve zwei abgeflogen und schlug mit dem Auto in die Streckenbegrenzung ein.

Beim Restart beendete Arthur Leclerc das Rennen von David Vidales nach einer Kollision vorzeitig und handelte sich somit eine 5-Sekunden-Zeitstrafe ein. Noch in derselben Runde kamen sich auch Vidales Teamkollegen zu nahe, Hunter Yeany und Pepe Marti berührten sich und verloren zahlreiche Plätze, Yeany bekam kurz darauf ebenfalls eine 5-Sekunden-Zeitstrafe.

Leclerc schien im Kampf um die letzten Punkte im Finish Zwischenfälle anzuziehen. Nach dem Vidales-Crash geriet er im Kampf um Platz 10 auch mit Juan Manuel Correa aneinander. Correa drückte Leclerc zur Verteidigung aggressiv erst in die Boxenausfahrt, dann gar mit allen vier Rädern raus auf die Wiese. Dafür kündigten die Stewards noch eine Untersuchung an. Leclerc, der nun an Pace verlor, lieferte sich noch ein hartes, diesmal aber faires Duell gegen Gregoire Saucy, verlor aber den Anschluss an die Punkteränge.

Finale: Victor Martins blieb an der Spitze davon unbeeindruckt. Er hatte auch den zweiten Restart souverän gemeistert, und gewann das Hauptrennen, wodurch er sich mitsamt schnellster Runde die Meisterschaftsführung von Leclerc zurückholte.

Mit auf dem Podium standen Roman Stanek (+2,368) und Isack Hadjar (+3.026). Die Top-10 wurden komplettiert von Alexander Smolyar (+3,624), Oliver Bearman (+4,348), Jak Crawford (+5,420), Caio Collet (+6,633), Franco Collapinto (+6,899), Kaylen Frederick (+8,431) und Juan Manuel Correa (+12,094). Leclerc war nach den Kollisionen und Beinahe-Kollisionen zurück auf den 14. Rang gefallen. Alle weiteren Formel-3-Termine von 2022 gibt es hier zum Nachlesen.