Olli Caldwell gibt in der Formel 2 nicht die beste Visitenkarte ab. Der Junior aus dem Kader vom Formel-1-Team Alpine wurde in Ungarn mit einer Sperre für das nächste Rennwochenende in Belgien belegt. Der Brite erhielt auf dem Hungaroring für die Missachtung der Track Limits eine Strafe und überschritt damit das erlaubte Maximum an Strafpunkten. Bei der nächsten Station im Kalender in Spa-Francorchamps am letzten Augustwochenende muss er deshalb zuschauen.

Die Regelhüter der Formel 2 bestraften Caldwell im Hauptrennen in Ungarn für die wiederholte Missachtung der Track-Limits. Der für Campos Racing startende Rookie hatte laut Urteil der Stewards die Rennstrecke mehrfach ohne ersichtlichen Grund verlassen. Genauer wurde er in den Runden 21, 22 und 25 abseits der Strecke erwischt.

Er sammelte innerhalb von elf Veranstaltungen in der Saison 2022 zwölf Strafpunkte, womit er die im Reglement festgelegte Obergrenze erreichte, die wie in der Formel 1 eine Rennsperre zur Folge hat. Bereits beim Saisonauftakt in Bahrain hatte Caldwell sieben Strafpunkte gesammelt, nachdem er sich im Grid falsch positioniert hatte und schon dort mehrfach die Track Limits ignorierte.

In Saudi-Arabien sowie in Imola erhielt er jeweils einen Strafpunkt für das Blockieren eines Konkurrenten. In Imola wurde ihm darüber hinaus gefährliches Fahren in der Boxengasse zur Last gelegt. An seinem bis dato sportlich erfolgreichsten Wochenende auf dem Red Bull Ring kam er ebenfalls nicht ohne Strafe davon. In Österreich gab es neben acht Meisterschaftspunkten einen Strafpunkt für Track-Limit-Verstöße.

Mit dem jüngsten Regelbruch in Ungarn war das Maß bei der FIA voll. Der 20-Jährige wird durch seine Sperre in Belgien nicht die Möglichkeit haben, sich vom aktuell 19. Platz in der Gesamtwertung zu verbessern. Nach Amaury Cordeel ist er der zweite Formel-2-Pilot, der in der laufenden Saison durch eine derartige Sanktion ausfällt. Der Belgier musste das Wochenende in Silverstone auslassen, nachdem er bereits bei der sechsten Saisonstation in Baku zwölf Strafpunkte erreicht hatte.

Auf Cordeel und Caldwell könnte allerdings schon bald ein dritter Pilot folgen. Roy Nissany hält derzeit bei elf Strafpunkten. Der Israeli war in Baku bereits in eine Kontroverse verwickelt, die sich durch einer Kollision mit dem Türken Cem Bölükbasi zugetragen hatte. Nach der Kollision der beiden Piloten kam es zu verbalen Entgleisungen, die in einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen seinem Trainer und Bölükbasi Vater im Paddock endete.