Das Hauptrennen der Formel 2 in Baku brachte Dennis Hauger als Sieger hervor. Jüri Vips führte ein erneut chaotisches und von Unfällen und Safety Cars gezeichnetes Rennen lange Zeit an, beendete es allerdings kurz vor Schluss selbst verschuldet in der Streckenbarriere.

Ausgangslage: Nachdem am Vortag im 21 Runden langen Sprintrennen bereits sieben Fahrzeuge ausgeschieden waren, galt höchste Konzentration für das Hauptrennen. 29 Runden inklusive Pflichboxenstopp mussten die Formel-2-Piloten auf dem Stadtkurs von Baku absolvieren. Felipe Drugovich ging mit 34 Zählern Vorsprung in der Meisterschaft ins Rennen, somit stand bereits fest, dass er unabhängig vom Rennausgang auch als Gesamtführender nach Silverstone reisen wird.

Startaufstellung: Im Vorjahr konnte Jüri Vips gleich zwei Siege in Baku feiern, auch für das Hauptrennen hatte der Este heute gute Chancen mit einem Start von der Pole Position. Hinter Vips reihten sich die beiden Red-Bull Junioren Liam Lawson und Dennis Hauger ein, auf diese folgten Marcus Armstrong, Felipe Drugovich, Richard Verschoor, Logan Sargeant, Jehan Daruvala, Frederik Vesti und Jake Hughes.

Start: Vips kam gut vom Start weg, hinter ihm schaffte es Marcus Armstrong nach wenigen Kurven an Dennis Hauger vorbei, dann wurde das Rennen auch schon das erste Mal nach einer Kollision zwischen Olli Caldwell und Amaury Cordeel mit einem Safety Car unterbrochen.

Rennverlauf: In Runde 5 führte Vips den Restart souverän an, an der Spitze änderte sich in den folgenden Runden nichts und das Rennen nahm an Fahrt auf. Nach vier Runden kam dann Liam Lawson als erster Fahrer an die Box, um von Supersofts auf Mediums zu wechseln. Dennis Hauger tat es ihm gleich.

Der frühe Stopp entpuppte sich allerdings nicht als Vorteil für beide, Lawson verlor einiges an Zeit in der Box. Vips stoppte in der kommenden Runde und kam vor den beiden zurück auf die Strecke. Eine weitere Runde später kam dann auch Marcus Armstrong an die Box. Während seine Kontrahenten jeweils eine langsamere Outlap mit kalten Reifen fuhren, konnte Armstrong auf den alten Supersofts Zeit gut machen und kam vor seinem Teamkollegen Vips zurück auf die Strecke.

Nun hatte allerdings Armstrong den Nachteil der kalten Reifen. Es dauerte nicht lange, dann konnte Vips sich mit mehr Grip an Armstrong vorbeibremsen. Gerade noch rechtzeitig, denn ein erneute Safety-Car-Phase bestimmte die Rennpace.

Beim Restart knallte es dann an der Spitze. Da Calan Williams noch nicht an der Box war, führte er das Feld beim an, hinter ihm fuhr Marcus Armstrong auf seinen Teamkollegen Vips auf und beschädigte sich den Frontflügel. Williams verabschiedete sich seinerseits allerdings nach Fehler im Notausgang von Kurve 3.

Schlussphase: So fanden sich schließlich Jüri Vips, Dennis Hauger und Logan Sargeant auf Podiumskurs. Ein paar Minuten vor Schluss beendete Vips dann allerdings selbst verschuldet sein Rennen in der Schlosspassage.

Mit dem darauffolgenden Safety Car wurde das Rennen beendes, Dennis Hauger gewann das Hauptrennen vor Logan Sargeant (+0,492) und Felipe Drugovich (+0,946). Mit in den Top 10 standen Jehan Daruvala (+1,664), Richard Verschoor (+2,776), Enzo Fittipaldi (+2,970), Frederik Vesti (+3,149), Marino Sato (+4,791), Ralph Boschung (+4,911) und Jake Hughes (+5,263).

Zwischenfälle: Das erste Safety Car hatte im Hauptrennen nicht lange auf sich warten lassen. Aumaury Cordeel schien sich verbremst zu haben, traf daraufhin das Heck von Trident-Pilot Callan Williams und flog unkontrolliert in Olli Caldwell. Williams konnte sein Rennen fortsetzen, für die beiden anderen war das Wochenende beendet.

Clement Novalak war der dritte Fahrer, welcher aus dem Rennen schied, in Runde 9 stellte der MP-Motorsports-Pilot sein Auto in der Box ab. Doch bei drei Fahrern sollte es nicht bleiben, in Runde 12 knallte es erneut. Diesmal waren es Cem Bölükbasi und Roy Nissany, die sich in Kurve 2 zu nahe kamen und am Kurven Ausgang gemeinsam in die Streckenbarriere prallten.

Beim zweiten Restart gab es direkt die nächsten Kollisionen. Während Armstrong an der Spitze dem Heck seines Teamkollegen zu nahe kam, kollidierten im Hintergrund gleich mehrere Autos, die sich beim Neustart verschätzt hatten und zu früh beschleunigten. Liam Lawson trug dabei einen Platten davon, Theo Pourchaire beschädigte seinen Frontflügel, auch Ayumu Iwasa musste ebenfalls beschädigt an die Box. Statt eines erneuten Safety Cars reichte ein VSC, um die Trümmerteile zu entfernen. Die Stewards leiteten noch mehrere Untersuchungen ein.

Kurz vor Schluss war es dann der Rennführende Jüri Vips höchstpersönlich, welcher für ein Safety Car sorgte. In der Schlosspassage traf er mit dem linken Vorderrad links die Barriere, welche ihn dann im Rechtsknick in die Außenbarriere drückte. Für ihn ist es der dritte zum Ausfall führende Eigenfehler in vier Rennwochenenden.