Christian Lundgaard steht zum ersten Mal in seiner Karriere auf einer Formel-2-Pole. Der Däne hatte im Mugello-Qualifying alles unter Kontrolle, die Konkurrenz angeführt von Dan Ticktum biss sich an ihm die Zähne aus. Mick Schumacher kam schon früh mit einem Dreher in große Probleme, und landete abgeschlagen auf dem 15. Rang.

Lundgaard legte mit seiner ersten Runde vor, doch Dan Ticktum startete, wohl den durch Disqualifikation verlorenen Monza-Sieg noch im Hinterkopf, stark mit einem zweiten Rang und folgte nur knapp hinter dem Renault-Junior Lundgaard. Felipe Drugovich und Jüri Vips komplettierten die Top-vier. Der Red-Bull-Nachwuchsfahrer Vips, der erst sein drittes F2-Wochenende bestreitet, findet in Mugello endlich in den Rhythmus und lässt sein Potential aufblitzen.

Die Titelkandidaten fanden sich alle klar im Mittelfeld wieder - Robert Shwartzman, Callum Ilott, Yuki Tsunoda und Mick Schumacher musste noch einmal deutlich nachlegen.

Auf den Aufwärmrunden mit dem zweiten Reifensatz gab es trotz der langen Mugello-Strecke Streit um Track Position, Lundgaard steckte hinter Nikita Mazepin und fluchte über dessen Blockaden. Hinter ihnen staute es sich, viele erwischten keine optimale Vorbereitung.

Lundgaard konnte seine Zeit trotzdem noch einmal verbessern, auch Ticktum konnte nachlegen. Die Positionen an der Spitze blieben damit gleich. Callum Ilott machte ordentlich Zeit gut und schob sich vor auf den dritten Platz, vor Marcus Armstrong und Felipe Drugovich. Jüri Vips nahm sich mit einem Ausritt durch das Kiesbett ausgangs Arrabiata II aus dem Kampf um die Pole.

Nur Ticktum versuchte noch einmal nachzulegen - Lundgaards Zeit schaffte er nicht, um fünf Tausendstel. Ilott, Armstrong, Drugovvich, Daruvala, Vips, Luca Ghiotto, Robert Shwartzman und Jack Aitken komplettierten die Top-10. Yuki Tsunoda blieb als Elfter außen vor.

Zwischenfälle: Mehrere Fahrer testeten im Laufe des Qualifyings die Kiesbetten rund um die Strecke, darunter Mick Schumacher mit einem spektakulären Dreher, und Luca Ghiotto mit einer Highspeed-Durchfahrt. Auch Jüri Vips besuchte das Kies, Giuliano Alesi wurde eine Runde später das letzte Ausritts-Opfer in Arrabiata II.

Mick Schumacher verabschiedete sich schon auf seiner ersten schnellen Runde ins Kiesbett, drehte sich einmal um die eigene Achse und verhinderte den Einschlag in die Reifenstapel nur knapp. Dabei beschädigte er sich die Barge Boards an seinem Prema-Boliden. Im zweiten Run konnte er dann kaum nachlegen, und blieb auf Platz 15 stecken.

Wetter: In der späten Nachmittagssonne begann die Strecke erstmals leicht abzukühlen, die Streckentemperatur betrug am Start des Qualifyings knapp unter 40 Grad. Die Lufttemperatur blieb mit 29 Grad dafür heiß.