Nach einem Podestplatz beim Debüt in der Formel 2 beim Saisonauftakt in Bahrain musste Maximilian Günther eine lange Durststrecke durchstehen. Der Deutsche konnte bis zum Sprintrennen in Silverstone nur zwei weitere Male Punkte holen. In Österreich am vergangenen Wochenende hatte er im zweiten Rennen einen starken Start und belegte einige Zeit die zweite Position, bevor er wieder zurückfiel und die Punkteränge verpasste.

Im Sprintrennen in Silverstone kam der BWT-Arden-Pilot deutlich besser mit den Pirelli-Pneus zurecht und konnte seine Pole Position souverän in einen Sieg umwandeln, wenngleich es am Ende mit George Russell noch sehr eng wurde, der in den letzten zwei Runden noch über drei Sekunden aufholen konnte und nur eine halbe Sekunde hinter Günther ins Ziel kam.

"Die letzten drei Runden hielt ich meine Pace so konstant wie möglich, denn ich wusste, dass ich Vorsprung habe", erklärte Günther. "Bis zum Ende zu pushen wäre für die Reifen schlechter gewesen, so hat es gerade gereicht." Wenige Runden vor dem Ende gab es jedoch noch ein virtuelles Safety-Car nachdem Lando Norris und Antonio Fuoco kollidiert waren. "Das hat mir natürlich geholfen, den Vorsprung zu halten", gab Günther zu.

Insgesamt zog er jedoch ein sehr positives Fazit: "Ich hatte das ganze Rennen einen super Rhythmus. Schon der Start war gut und trotz DRS von Nyck (de Vries) konnte ich die Pace kontrollieren." Im letzten Renndrittel konnte er sich von seinen Verfolgern sogar absetzen. "Irgendwann hatte ich einen guten Vorsprung und hielt die Pace weiterhin konstant. Ich konzentrierte mich nur auf das Reifenmanagement", sagte Günther.

Gleichzeitig musste er eingestehen, dass Russell und Norris, die neben ihm auf dem Podium standen, die Reifen noch besser in Schuss hielten, denn sie konnten bis zum Schluss attackieren. "Ich wollte den verlorenen Sieg von gestern gutmachen und habe zu Beginn auf die Reifen geachtet", erläuterte Russell seinen Schlachtplan für das Sprintrennen.

"Nach sechs oder sieben Runden habe ich angefangen zu pushen und wir hatten eine gute Balance im Auto", so der Mercedes-Junior weiter. "Da ich wusste, was ich tun muss, um die Reifen am Leben zu erhalten, hatte ich bis zum Schluss kämpfen. Das Team sagte mir zwischenzeitlich, dass wir um den Sieg kämpfen, da dachte ich nur, dass sie scherzen. Am Ende fehlten aber tatsächlich nur 0,5 Sekunden."

Lando Norris war von seiner eigenen Leistung überrascht: "Ich habe nicht wirklich erwartet, heute auf dem Podium zu landen, aber wir wussten von gestern, dass unsere Rennpace gut genug war. Meine Pace war sogar viel stärker als die von Russell und den Charouz-Autos. So konnte ich den Fehler von gestern wieder gutmachen."