Willy, das war nicht das ideale Rennen, um sich zu verabschieden...
Willy Rampf: Nein, ganz sicher nicht. Aber wir müssen einmal schauen, was wirklich los war. Der Kamui kann gar nichts dafür, der war einfach zur falschen Zeit am falschen Platz. Bei Pedro müssen wir schauen, was es ist. Es ist natürlich extrem enttäuschend für uns, dass wir diese Anzahl an Ausfällen haben. Wir hatten früher in vier Jahren nicht so viele Ausfälle wie jetzt nach vier Rennen.

Woran liegt das? Auch an viel Pech?
Willy Rampf: Ja. Wir müssen einmal schauen, woran es jetzt liegt. Das letzte Mal hatten wir zwei gleiche Probleme und auch beim ersten Rennen zwei Probleme im gleichen Bereich, wenn auch nicht ganz identisch. Das ist umso unerfreulicher.

Du fühlst dich also schon noch als Teil des Teams?
Willy Rampf: Ja natürlich. Ich bin immer noch dabei, auch wenn ich jetzt übergeben habe. Ich werde auch mit Leib und Seele nach wie vor dabei sein und ein Fan von dem Team bleiben.

Wie fühlst du dich jetzt?
Willy Rampf: Das war lange vorbereitet, also von daher ist der Schritt ganz gut. Irgendwann ist dann auch gut, dass es endgültig und zu Ende ist, dass man einfach was Neues anfangen kann. Das ist ganz gut so. Ich muss sagen, ich habe heute nach ewiger Zeit das erste Mal wieder ein Formel-1-Rennen gesehen, wie man es als Zuschauer sieht. Ich habe gar nicht gewusst, dass die so spannend sind.

Dafür hast du allerdings auch das richtige erwischt...
Willy Rampf: Ja, leider auch durch unseren Ausfall, aber es war heute schon tolle Unterhaltung.

Pedro de la Rosa blieb wieder mit Defekt stehen, Foto: Sutton
Pedro de la Rosa blieb wieder mit Defekt stehen, Foto: Sutton

Was sagst du zum Ergebnis?
Willy Rampf: Das Ergebnis ist nicht unbedingt erstaunlich. Es gibt ein paar Fahrer, die in dem Rennen sehr stark waren und andere, die weniger gut ausgesehen haben und die man bei einem Regenrennen weiter vorne erwartet hätte. Es ist doch sehr durchmischt und so sollte es eigentlich sein.

Red Bull war taktisch nicht sehr clever...
Willy Rampf: Mag sein, ich weiß aber nicht, warum sie am Schluss langsamer wurden, das kann auch andere Gründe haben.

Sie haben aber vor allem am Anfang Zeit verloren, durch ein paar wohl nicht so kluge Entscheidungen...
Willy Rampf: Ja gut, im Nachhinein ist das natürlich immer einfach. Ich weiß das von der Boxenmauer vorne. Nach dem Rennen ist es ganz klar, was man machen muss und was man nicht machen muss.

McLaren scheint das Chaos aber zu beherrschen. In Australien haben sie vom Chaos profitiert, hier wieder...
Willy Rampf: Die sind sehr konstant und ein sehr gutes Rennen gefahren, absolut.

Ist Red Bull in der WM trotz allem weiter dein Favorit?
Willy Rampf: Ich denke, wenn man die Leistung gestern im Trockenen gesehen hat - und die meisten Rennen werden nach wie vor im Trockenen sein - und auch heute zwischendrin, die sind extrem schnell. Ich denke nach wie vor, die werden das dominieren.

Meinst du, dass die Hamilton-Vettel-Aktion in der Boxengasse ein Nachspiel hat?
Willy Rampf: Es wird zwar untersucht, aber ich denke nicht, dass es was gibt. Es ist zwar haarig, aber es ist auf der anderen Seite auch spannend und das sind zwei extreme Profis, die da nebeneinander fahren. Die wissen schon, was sie tun.

Alles Gute für die Zukunft.
Willy Rampf: Vielen Dank.