Ich kann es kaum erwarten, dass es jetzt hier in Singapur richtig losgeht. Ich bin seit Dienstagnachmittag hier, bin von der Zeit her weitgehend im europäischen Rhythmus geblieben, ich war ja letztes Jahr als Ersatzfahrer schon mit und habe da schon gemerkt, wie das hier alles läuft, dass das ganz gut funktioniert. Das einzige, was nicht so schön ist, ist, dass das manchmal ein bisschen langweilig wird, immer so lange aufzubleiben, weil es ja nicht mehr viel zu tun ist, alles schon geschlossen ist und man nachts um drei oder vier auch nichts mehr zu essen kriegt.

Natürlich ist es mein erstes Nachtrennen, aber ich habe mit DC, Mark Webber und Sebastian Vettel gesprochen, die haben mir alle gesagt, dass das kein Problem ist. Ich habe keine Bedenken, im Gegenteil, wie gesagt, ich freue mich schon sehr darauf, jetzt endlich zu fahren. Die Überseerennen sind schon gut, aber man kommt halt drei oder vier Tage vorher an, hat nur PR-Termine und solche Dinge, wir sind zum Beispiel mal Kart fahren gewesen, mein Teamkollege Jaime und ich - ich war übrigens ein bisschen schneller... Aber irgendwann will man dann auch endlich richtig fahren, auf der richtigen Strecke, im richtigen Auto, denn auf Dauer wird es langweilig, nur jeden Tag zu Fuß um den Kurs zu gehen.

Neuer Helm für die Nacht

Sebastien Buemi erhält eine neue Helmlackierung für Singapur., Foto: Sutton
Sebastien Buemi erhält eine neue Helmlackierung für Singapur., Foto: Sutton

Gegenüber dem Vorjahr haben sich zwei, drei Sachen geändert, man hat einige Kurven enger gemacht, um die Überholmöglichkeiten zu verbessern, aber sehr groß wird der Unterschied im Vergleich zu letztem Jahr wohl nicht sein. In der schnellen Schikane sind die Curbs im Monza-Stil immer noch sehr hoch, da müssen wir aufpassen, wenn man da drauf kommt, kann man richtig in die Mauer fliegen. Ich glaube, die Strecke sollte uns liegen, außerdem ist es das vierte Rennen, wo wir mit Soft und Supersoft-Reifen fahren - auch das ist gut.

In Monaco war ich damit Elfter im Qualifying, in Budapest auch, in Valencia war ich zwar etwas weiter hinten, aber da habe ich auch selbst im Q2 einen Fehler gemacht. Aber die ganz weichen Reifen scheinen unserem Auto generell etwas besser zu liegen.... Ach, übrigens - damit sich keiner wundert oder mich im Auto vergeblich sucht: Ich habe hier ein komplett neues Helmdesign, nur für Singapur, weiß, oben mit zwei Bullen - ich wollte für das Nachtrennen mal was Besonderes machen.

Hoffnung auf Regen

Wir haben hier allerdings nur ein paar ganz kleine Updates am Auto, nichts wirklich Großes, sind natürlich generell zurück auf Maximum Downforce. Es gibt auch immer noch Wettervorhersagen, die von Samstag Abend an von Regen sprechen, das müssen wir mal abwarten. Wir bräuchten endlich mal wieder ein gutes Resultat, und wenn man nicht wirklich schnell genug ist, kann Regen schon mal ein bisschen helfen. Wir haben in diesem Jahr auch immer recht gut ausgesehen, wenn es nass war, in China, wo ich die ersten Punkte geholt habe, im Freien Training in Spa...

Es wird sicher nicht einfach, weil viele andere Teams hier mit Updates da sind, aber wir müssen einfach versuchen, das Beste aus unserem Paket herauszuholen, was die anderen tun, das können wir sowieso nicht beeinflussen. Unser Hauptproblem ist im Moment, dass wir ganz einfach einen Tick zu langsam sind. So eng, wie das Feld zusammen ist, ist man dann halt schon nur noch 19., auch wenn man nur neun Zehntel Rückstand hat.

Zeitumstellung für Suzuka

Für Japan muss sich Buemi an eine andere Zeit gewöhnen., Foto: Sutton
Für Japan muss sich Buemi an eine andere Zeit gewöhnen., Foto: Sutton

Andererseits - wenn man durch irgendwas, etwa einen neuen Flügel, drei, vier Zehntel gewinnt, dann kann das auch gleich wieder zehn Plätze nach vorne bedeuten. Wir probieren wirklich alles, das Team arbeitet so hart wie möglich, die geben alles, das ist wirklich gut, wir werden auch für Suzuka noch mal ein Update kriegen, das uns einiges bringen sollte, in Faenza wird auch schon richtig für nächstes Jahr gepusht, und auch wenn es momentan etwas schwierig für uns ist, ist das Team sicher auf dem richtigen Weg.

Nach Singapur geht es dann gleich weiter nach Japan. Wir wollen versuchen, uns schon hier im Laufe der Zeit ein kleines bisschen mehr an die japanische Zeit anzupassen, vielleicht nicht mehr ganz so spät ins Bett zu gehen, sondern schon um drei oder so, und dann fliege ich auch schon gleich Montag früh, um dann dort die wirkliche Anpassung an die Zeitumstellung zu schaffen. Wenn man da erst später rüber käme, wäre das dann doch sehr schwierig. Wir werden die ganze Zeit in Suzuka sein, trainieren - mein Trainer kommt auch mit, dann wird es ein paar PR-Termine geben. Irgendwie werde ich die Zeit so schon rumbringen... Die Strecke von Suzuka kenne ich ja noch nicht, aber ich bin sie auf dem Simulator gefahren, und das hat sie sehr viel Spaß gemacht.