Nach dem Eklat zwischen der FIA und der FOTA vom Mittwoch liegt der Spielball nun bei der FIA. Doch der Spielraum wird für Präsident Max Mosley immer kleiner. Am Freitag erklärten sich die Inhaber der kommerziellen Formel-1-Rechte dazu bereit, ein modifiziertes Concorde Agreement zu unterzeichnen. Sollte sich Mosley allerdings wie des Öfteren in den vergangenen Wochen stur stellen, will die CVC sich mit den FOTA-Teams zusammenschließen und sie bei der Gründung einer Piratenserie unterstützen.

"Die CVC und die FOTA sind sich in ihren Positionen sehr nah, näher als es im Moment noch die Teams und die FIA sind", verriet McLaren Mercedes-Teamchef Martin Whitmarsh gegenüber auto, motor und sport. Sollte dieser Fall tatsächlich eintreffen, wäre das für die FIA fatal. Die CVC könnte den Verband für das Scheitern der Formel 1 verantwortlich machen und Schadensersatzforderungen stellen. Die Summe könnte sich im Milliarden-Bereich bewegen. Die FOTA-Teams, die mit CVC Verträge haben, wären wiederum aus dem Schneider.

Das weiß auch Max Mosley. Aus diesem Grund suchte der FIA-Präsident inzwischen einen Kompromiss mit Renault-Präsident Carlos Ghosn. Laut FIA-Rennleiter Carlie Whiting, Williams-Technikdirektor Sam Michael und einem Ingenieur eines FOTA-Teams, die sich vor wenigen Tagen getroffen haben, soll man, was das Reglement für 2010 betrifft, in 70 Prozent der Punkte überstimmen. Damit bleiben nur noch 30 Prozent, die es in den nächsten Tagen zu Klären gibt.