Schlechte Sicht und ein paar Dreher, das Rennen in Shanghai war gar nicht nach dem Geschmack von Lewis Hamilton, obwohl er eigentlich gerne im Regen fährt. "Mir haben die Leute danach zu meiner guten Leistung gratuliert, aber insgesamt war ich mit meinem Rennen unzufrieden", sagte der McLaren-Pilot in einem Interview auf seiner Website. Denn er wollte besser abschneiden, auch wenn er es positiv fand, dass sein Team beide Autos in den Punkten hatte. "Ich hatte das Gefühl, dass ich besser hätte sein müssen. Ich war zu Beginn schon Fünfter, bevor ich mich drehte und wenn man sich ansieht, wie das Rennen sich entwickelt hat, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich näher vorne hätte sein und um das Podest hätte fahren können."

Deswegen erachtete er den Sonntag auch eher als vergebene Chance denn als drei gewonnene Punkte. Ihm ging es vor allem darum, dem Team nach den harten Wochen etwas zurückzugeben. "In Shanghai waren am Sonntag 100 Leute im strömenden Regen damit beschäftigt, Heikki und mir zu helfen. Im McLaren Technology Center in Woking und bei Mercedes-Benz HighPerformanceEngines in Brixworth arbeiten 1000 Leute, um neue Teile für das Auto zu bauen. Sie geben alle ihr Bestes und ich hatte das Gefühl, ich hätte für sie mehr herausholen können, das ist alles", meinte Hamilton. Positives konnte er aber auch aus China mitnehmen: die Fans hatten ihn begeistert und der Teamgeist beflügelt.

Tribut an Ron Dennis

Zum Abschied von Ron Dennis aus der Rennabteilung von McLaren musste Hamilton anmerken, dass es bei der normalen Arbeit nicht zu merken war, weil Dennis die Mannschaft einfach so aufgebaut habe. "Ron ist ein unglaublicher Mann und wir schulden ihm alle mehr, als wir ihm je zurückgeben können, weil er dieses Team aufgebaut hat. Meine Familie und ich werden unser Bestes geben, um den Fortschritt der vergangenen beiden Jahre mit dem Team fortzusetzen und wir hoffen, dass wir ihn weiter stolz darauf machen können, dass er in mich investiert hat." Hamilton erinnerte sich daran, als er Dennis als Zwölfjähriger traf und meinte, dass er ohne die Vision seines Landsmannes nicht in der Formel 1 wäre.

Das würden seine Familie und er selbst nie vergessen, betonte der regierende Weltmeister. "Rons Entscheidung, sich nur auf die Automobil-Seite zu konzentrieren, muss schwer gewesen sein, aber ich wünsche ihm nur das Beste. Nicht dass er es brauchen würde - alles, was er anfasst, wird zu Gold -, normalerweise." Gleichzeitig sah er Dennis' Abschied als die Chance auf eine Veränderung und Hamilton war sich sicher, dass man mit Martin Whitmarsh, dem neuen Vorsitzenden Richard Lapthorne und Mercedes-Benz viel Potential für die Zukunft hat.

Weitere Neuteile in Bahrain

Blieb noch der Blick auf Bahrain und da dort weitere neue Teile für den McLaren kommen sollen, rechnete der Brite weiter mit Fortschritten. "Solange wir uns vorwärts bewegen, ist alles viel lohnender und angenehmer. Ich dachte nie, dass ich so glücklich sein würde, es in Shanghai in Q3 zu schaffen, aber das haben wir und das war das Ergebnis einer großen Entwicklungs-Anstrengung", erklärte Hamilton und freute sich auf mehr vom Gleichen.