Simon Roberts fühlt sich wie ein Fußballspieler, der an einen anderen Verein ausgeliehen wurde. Der Engländer ist diese Saison nicht mehr Teil von McLaren Mercedes, sondern von Force India. Der frühere McLaren Mercedes-Operationsdirektor soll dem Rennstall von Vijay Mallya helfen nach vorne zu kommen. "Das Ziel ist es, WM-Punkte zu holen", verriet Roberts vor dem Saisonstart.

"Bei den zwei Testfahrten, an denen wir teilgenommen haben, sah es an manchen Tagen so aus als wären wir die sechste oder siebente Kraft. Manchmal waren wir sogar schneller. Das Auto ist schnell. Wenn wir ein bisschen mehr Downforce kriegen, dann sind wir definitiv im Mittelfeld zu finden", ist Roberts optimistisch. Wunder dürfe man allerdings laut Force India-Teamchef Vijay Mallya vom Team nicht erwarten. Roberts stimmt ihm zu.

Geschockt von Brawn GP

"Er [Vijay Mallya] ist realitisch. Es ist ein aufbauender Prozess. Man kann nicht plötzlich ein Formel-1-Team in ein Weltmeisterteam verwandeln", erklärte Roberts in einem Interview mit Reuters. Das Ziel müsse sein, in die Punkte zu fahren und vielleicht auf das Podium, wenn einer der Großen patzt. Force India geht diese Saison wie Brawn GP mit einem Mercedes-Motor an den Start. Trotzdem ist Force India von dem Speed des BGP 001 geschockt.

"Es war wirklich ein 'Oh-mein-Gott-Moment' als der BGP 001 in Barcelona aus der Garage fuhr und von Beginn an schnell war", erinnert sich Roberts. Doch der Engländer fand seine Fassung schnell wieder. "Du denkst rational darüber nach und dann wird dir klar, dass Brawn GP 18 Monate an dem Auto gearbeitet hat. Wenn wir so lange an dem Auto gearbeitet hätten, dann wären wir wahrscheinlich auch näher dran", so Roberts.