Er hatte ein Medaillensystem mit Gold, Silber und Bronze für Platz eins, zwei und drei zur Ermittlung des Weltmeisters vorgeschlagen, nun hat Bernie Ecclestone etwas Ähnliches bekommen. Der Beschluss des World Motor Sport Council, dass ab dieser Saison der Fahrer mit den meisten Rennsiegen Formel-1-Weltmeister wird, gefällt ihm. Zwar wird es weiter das Punktesystem geben, doch nur deswegen, um bei Sieggleichheit den Titelträger zu entscheiden, um die weitere Reihenfolge der Fahrerwertung zu bestimmen und um den Konstrukteurs-Titel zu vergeben.

"Wenn du vorne bist und ich Zweiter, dann würde ich es nicht riskieren, von der Strecke zu fliegen oder etwas Dummes zu tun, nur um zwei Punkte zu bekommen. Wenn ich eine Goldmedaille brauche, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen, dann werde ich überholen. Es kann einfach nicht sein, dass jemand die Weltmeisterschaft gewinnt, ohne ein Rennen zu gewinnen", erklärte Ecclestone laut dem Telegraph. Zufrieden stellte er fest, dass das neue System einstimmig beschlossen wurde. "Wir werden aber die Punkte aller anderen Meisterschaften so lassen, wie sie momentan sind", betonte er.

Punktevergabe an Überholmangel mitschuld

Gegenüber BBC Radio 5 Live meinte der Formel-1-Boss, dass seiner Ansicht nach vor allem das Punktesystem in den vergangenen Jahren Schuld daran war, dass es keine Kämpfe und keine Action mehr auf der Strecke gab. "Es gibt diese ganzen Beschwerden, dass die Autos falsch sind und die Strecken falsch sind, aber letztendlich denke ich, dass die Jungs, die die Autos fahren, viel damit zu tun haben", meinte er und sprach noch einmal den unnötigen Überholzwang für magere zwei Punkte mehr an.

Deswegen war sich Ecclestone auch sicher, dass Lewis Hamilton voriges Jahr anders zu Werke gegangen wäre, hätte das neue System bereits gegolten. 2008 war Felipe Massa mit einem Sieg mehr als der Brite lediglich Vize-Weltmeister hinter dem McLaren-Piloten geworden. "Bei ein paar Gelegenheiten, als er überholen hätte können und sollen, hat er das nicht getan", stellte Ecclestone bezüglich Hamilton fest. Er ging davon aus, dass die Fahrer das neue System begrüßen werden. "Seien wir doch ehrlich, die Jungs, die wissen, dass sie gewinnen werden, sind recht glücklich und diejenigen, die das nicht können, kümmern sich nicht darum."