Die Formel 1 hat in den letzten Jahren den Kontakt zu den Fans verloren. Wie wollen Sie diesen wiederherstellen?
Max Mosley: Ich glaube nicht, dass der Kontakt zu den Fans verloren gegangen ist. Natürlich kommen sie nicht ins Fahrerlager, aber sie sind beim Fußball auch nicht in der Umkleidekabine der Mannschaften. Was teilweise fehlt, ist das Verständnis für die Sichtweise der Fans. Es wäre gut, wenn wir das verbessern könnten. Aber darüber hinaus sehe ich keinen Handlungsbedarf.

Man hört von vielen Fans, dass die F1-Rennen langweilig sind und zudem das technische Element verloren geht, von welchem viele begeistert sind.
Max Mosley: Das Problem ist, dass niemand dieses technische Element sehen kann. Ein aktuelles Getriebe verschlingt Millionen, aber niemand weiß, warum oder wie es aussieht. Die Technik ist versteckt, deshalb sage ich immer, dass wir Technik haben sollten, die die Fans verstehen - der Rest sollte vereinheitlicht werden. Es macht keinen Sinn, Technik zu haben, von der niemand weiß.

Die Aerodynamik ist nicht versteckt, aber im nächsten Jahr gibt es auch dort ziemlich einschneidende Änderungen.
Max Mosley: Das ist etwas anderes. Die Top-3-Aerodynamiker versuchen einen Weg zu finden, um die Aerodynamik so zu gestalten, dass die Autos einfacher hintereinander herfahren und sich gegenseitig überholen können. Daran ist nichts falsch.

Würden Sie den Fans zustimmen, dass die neuen Autos nichts gerade die hübschesten sind?
Max Mosley: Das ist immer so. Niemand mag die neuen Dinge. Wenn sie schnell sind, werden sie auch hübsch sein. Ich kann mich noch erinnern, als der Porsche 917 herauskam - damals schrien alle auf: Was für ein hässliches Auto! Aber sobald es anfing zu gewinnen, sagten alle: Ist das ein wundervolles Auto.