Marc, war das ein typisches Ungarn-Rennen?
Marc Surer: Ja, es war eine Prozession wie üblich, aber die Formel 1 hält ja immer wieder Überraschungen bereit, diesmal in Form von Motorschäden oder Reifenschäden.

Hättest du erwartet, dass Massa die Pace der McLaren mitgehen kann?
Marc Surer: Massa ist gestern im Q2 die beste Zeit gefahren. Danach sagte ich: der Ferrari ist gar nicht so schlecht, wie er aussah. Sie müssen es nur auf die Reihe bekommen. Offensichtlich haben sie das heute geschafft.

Wie kann sich Felipe Massa jetzt trösten?
Marc Surer: Es haben schon alle einen Nuller geschrieben. Es ist also nichts Außergewöhnliches. Die zweite Saisonhälfte hat erst angefangen. Somit hat er noch alle Chancen.

Hamilton hatte Glück im Unglück.
Marc Surer: Richtig. So muss es sein: selbst wenn es schief läuft, muss man Punkte mitnehmen. Das Punktesystem verlangt, dass man immer ins Ziel kommt.

Ein Wort noch zu Timo Glock.
Marc Surer: Fantastisch. Es gibt keine andere Bezeichnung dafür. Er ist schnell gefahren, hat dem Druck standgehalten und war deutlich schneller unterwegs als die BMW. Das war ein super Job. Ich glaube, er hat damit den Durchbruch geschafft.

Du hast es angesprochen: BMW Sauber war enttäuschend...
Marc Surer: Das war ein bisschen unerklärlich, vor allem Robert Kubica, der nicht auf Touren kam. Nick hatte auf dieser Strecke von so weit hinten eh keine Chance. Aber bei Kubica habe ich nicht verstanden, warum er so langsam war.

Als nächstes wartet Valencia auf die F1-Welt., Foto: Moy/Sutton
Als nächstes wartet Valencia auf die F1-Welt., Foto: Moy/Sutton

Jetzt sind drei Wochen Pause, dann geht es nach Valencia. Was weißt du schon über die neue Strecke?
Marc Surer: Ich habe sie mir schon angeschaut, als sie im Bau war. Es ist eine sehr schnelle Strecke ohne Auslaufzonen. Das wird einigen Fahrern Schwierigkeiten bereiten. Denn ein Fehler endet meistens mit verlorenen Rädern.

Rechnest du damit, dass es dort richtig spannend wird?
Marc Surer: Ich finde es vor allem spannend, zu sehen, welche Fahrer auf einer neuen Strecke am besten zurecht kommen. Dort können sie ihr Talent zeigen.

Welchem Team wird das besonders liegen?
Marc Surer: Das ist schwer zu sagen. Es gibt Computersimulationen, die den Teams helfen, die Autos einzustellen. Die Erfahrung sagt: McLaren und BMW waren in Montreal und Melbourne sehr stark, sie haben für mich gute Chancen. Andererseits ist Ferrari überall schnell.