Es geht los, und ich freue mich wahnsinnig auf diese Saison. Ich denke, ich kann mehr erreichen als je zuvor in meiner Karriere. Das heißt natürlich nicht, dass wir in diesem Jahr Weltmeister werden. Das ist unrealistisch, wenn das geschrieben wird. Im vergangenen Jahr haben wir einen Riesensprung von Platz acht auf Platz fünf gemacht. Aber jetzt auf Platz eins zu springen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Wir wollen uns steigern und arbeiten hart dafür. Ein paar Podiumsplätze im Rennen und am Ende Rang vier in der WM – das sind unsere Ziele, und das sind keine kleinen Ziele. Persönlich habe ich mir vorgenommen, mein bisher bestes WM-Ergebnis, das war Platz acht im Jahr 2001 mit Sauber, zu übertreffen.

Das neue Auto war von Anfang an gut. Schwierigkeiten mit der Balance haben wir verbessert. Die neuen Einheitsreifen rutschen mehr, machen uns also langsamer. Von daher gefällt mir diese Regelung natürlich nicht. Aber ich gehöre anscheinend zu den Fahrern, die vom Fahrstil her recht gut mit den Bridgestone-Reifen klarkommen. Insofern kann diese Neuerung für mich auch ein Vorteil sein.

Bei den Testfahrten war unser Speed gut, aber wir hatten noch einige Probleme mit der Standfestigkeit unseres Getriebes. Das hat mich beunruhigt. Mittlerweile ist Willy Rampf aber recht zuversichtlich, dass es im Rennen halten wird. Das will ich gerne glauben…

Ich hatte einen guten Winter. Diesmal war es etwas ruhiger, weil wir nicht ganz soviel getestet haben. Diese Zeit habe ich für meine körperliche Vorbereitung genutzt. Ich bin fitter denn je und fühle mich richtig gut. Außerdem erwarten Patricia und ich unser zweites Kind, und das ist auch wunderschön. Wir wollten immer mindestens zwei Kinder. So lange wir noch keinen schulpflichtigen Nachwuchs haben, wollen wir noch ein bisschen gemeinsam reisen. Jetzt haben wir gerade einen schönen Familienurlaub gemacht. Ich war mit Patricia und Juni sowie mit meinem Bruder Sven und dessen Freundin plus einem weiteren Freund zehn Tage in Sydney. Wir haben dort Freunde besucht und uns einiges angeschaut. Ich habe nach den Testfahrten von Bahrain etwas abgespannt, aber auch mein Fitnesstraining fortgesetzt. Wir hatten eine gute Zeit.

In Melbourne war am Donnerstag gleich jede Menge los. Man vergisst über den Winter fast, wie verdammt eng unsere Terminpläne sind. Das neue Trainingsformat am Freitag gefällt mir gut. Ich mochte es nicht, freitags fast nur rumzustehen und dem Testfahrer zuzugucken, so wie das im vergangenen Jahr war. Und mit den Resultaten von unserem ersten Tag bin ich auch ganz zufrieden. Der gute Eindruck von den Tests bestätigt sich anscheinend. Am Vormittag waren wir auf nasser Strecke schnell, und nachmittags waren die Zeiten im Trockenen auch ganz in Ordnung. Ich habe etwas Trainingszeit verloren, weil wir den Auspuff wechseln mussten. Aber das war kein Drama. Wir hatten Glück, dass zu diesem Zeitpunkt sowieso gerade eine Trainingsunterbrechung war. Im Wesentlichen haben wir unser Programm abgespult. Ich bin sehr gespannt, wie das Qualifying morgen ausgeht.