Um Geheimfavorit für Monaco zu sein, ist in den vergangenen Tagen schon zu oft erwähnt worden, dass BMW Sauber gute Chancen hat. Und auch Nick Heidfeld rechnet durchaus damit, dass es im Fürstentum ganz gut laufen könnte. "Die Strecke dürfte dem Auto liegen, und ich denke, mir liegt sie auch", erklärte er gegenüber der dpa. "Theoretisch sind die Chancen, dass wir mit dem F1.08 in Monaco stark sind, recht gut."

Allerdings hat Heidfeld in seiner Formel 1-Laufbahn schon viel erlebt, weswegen er auch weiß, dass ein gutes Auto und gute Chancen gerade in Monaco nicht viel bedeuten müssen. "Gewinnen kann man dort nur, wenn von Anfang bis Ende alles perfekt passt", meinte er. Und dazu wird auch das Qualifying gehören, wo er in dieser Saison bislang gegen seinen Teamkollegen Robert Kubica den Kürzeren gezogen hat. Laut BMW Sportdirektor Mario Theissen liegt es daran, dass Heidfeld die Reifen schwerer auf Temperatur bekommt als Kubica.

Ein Grund für die Niederlagen in den Qualifyings macht es für Heidfeld aber auch nicht einfacher, damit umzugehen. "Das ärgert mich natürlich, schließlich sitze ich im gleichen Auto", sagte er, musste aber auch darauf verweisen, dass im Qualifying auch unterschiedliche Benzinmengen gefahren werden. Doch auch das will er nicht als Ausrede verstanden wissen. "Jeder will die Messlatte legen und besser dastehen als der Teamkollege. Wenn ein Fahrer diesen Ehrgeiz nicht hat, muss ihn das Team eigentlich sofort rausschmeißen", betonte er.

Und für Monaco ist ihm ohnehin klar, dass nur ein guter Startplatz zu einem guten Endergebnis führen kann, da in den Häuserschluchten des Fürstentums Überholmanöver eher Mangelware sind. Wie man in Monaco gewinnt, weiß Heidfeld aus seinen Zeiten in der Formel 3 und Formel 3000. "Natürlich will ich gewinnen, aber das kann man als Fahrer eben nur, wenn das Auto es auch kann. Wir sind auf einem guten Weg, in Zukunft siegfähig zu werden", meinte er zu dem Rennen, das am kommenden Sonntag stattfindet. Der relativ große Rückstand zu Ferrari und McLaren beim Rennen in der Türkei soll jedenfalls nicht wieder vorkommen. "Dementsprechend hoffe ich, dass wir in Monaco wieder näher dran sind an einem Platz auf dem Podest."