Der südafrikanische Autoverband hat sich jenen angeschlossen, die für einen Rücktritt Max Mosleys plädieren, nachdem ein Video des FIA-Präsidenten bei einem Prostituierten-Besuch mit angeblichen nationalsozialistischen Anleihen aufgetaucht war. So erklärte die Managing Direktorin Beaulah Schoeman gegenüber der Associated Press, dass der Verband bei der außerordentlichen Generalversammlung der FIA am 3. Juni in Paris für einen Rücktritt Mosleys stimmen werde. "Jedes einzige Vorstandsmitglied stimmt darin überein, dass Max Mosley zurücktreten sollte", sagte sie. "Ich habe das Video nicht gesehen, aber die Privatleben der Leute betreffen uns auch nicht. Es bringt nur die FIA und den Motorsport in Verruf."

Neben dem Verband von Südafrika haben sich bislang auch die Verbände der USA, Kanadas und der Niederlande für einen Rücktritt Mosleys als FIA-Präsident ausgesprochen. Die Automobilclubs aus Deutschland, Australien, Neuseeland und Israel haben Mosleys Position zumindest infrage gestellt. Mosley hat bislang betont, dass er nicht plane, zurückzuschlagen und er hat gegen die Zeitung News of the World, die das Video veröffentlicht hatte, Klage wegen Verletzung der Privatsphäre eingereicht. Der einzige Verband, der sich bislang auf Mosleys Seite gestellt und gemeint hat, dass dies seine Privatsache sei, war jener der Vereinigten Arabischen Emirate.

In Jordanien scheint der FIA-Präsident anscheinend auch erwünscht zu sein. Denn nach einer Einladung des Prinzen Feisal Al Hussein wird Mosley vom 24. bis 27. April beim Rallye-WM-Lauf in dem Land zugegen sein - eine FIA-Sprecherin hat bestätigt, dass Mosley die Einladung angenommen hat. Da sich dieser Termin mit jenem des Spanien Grand Prix überschneidet, dürfte auch die Frage geklärt sein, ob der FIA-Präsident dort zugegen sein könnte.

Am 24. Juli 2008 gewann Max Mosley den Prozess gegen die Zeitung "News of the World". Die Richter hielten in ihrem Urteil fest, dass die Privatsphäre durch die Berichterstattung nachhaltig verletzt wurde. Insbesondere die Behauptungen der Zeitung über "Bezüge zum Nationalsozialismus" erwiesen sich als unwahr.