Der RB3 war zwar nicht unbedingt als langsam zu bezeichnen, aber er hatte doch seine Macken - die größte war wohl die fehlende Zuverlässigkeit. Laut Mark Webber sei dieses Problem beim RB4 viel kleiner geworden und das Auto zudem noch schneller. Trotzdem ist der Idealzustand noch ein wenig entfernt. "Die Zeiten sind zwischen einigen Teams im Moment recht knapp. Wir müssen noch an dem Problem arbeiten, das wir haben. Wir müssen das Auto für schnelle und mittelschnelle Kurven ausbalancieren. Das Auto ist nicht schwer zu fahren, was nicht so schlecht ist. Es ist definitiv besser als voriges Jahr", sagte der Australier gegenüber Autosport.

Den Test in Valencia bezeichnete er als gut, doch in Jerez habe es ein paar Probleme beim Geschwindigkeitsunterschied zwischen schnellen und langsamen Kurven gegeben, meinte er. "Wir arbeiten aber daran, das auszumerzen." Die Zuverlässigkeit konnte Webber dafür loben. "Die Zuverlässigkeit ist überhaupt nicht schlecht. Wir haben viele Runden gefahren. Es ist viel besser; voriges Jahr hatten wir mit dem Getriebe ein völliges Chaos. Dieses Jahr sieht es ermutigend für uns aus. Es könnte viel schlimmer sein", betonte er.

Um die Probleme bei der Balance in den Griff zu bekommen, hatte Red Bull in Barcelona schließlich einen neuen Flügel probiert, der an eine Rückenflosse erinnerte. Dadurch wurde die Balance zwar besser, doch aus dem Mittelfeld sieht Webber das Team deswegen noch nicht entschwinden. Er ist sogar etwas frustriert, weil es in der Mitte wieder sehr eng aussieht. "Man hat Williams, Renault und BMW in unserer Nähe. Es wäre einfach so schön, in eine Position wie BMW im Vorjahr zu kommen - da waren sie hinter McLaren und Ferrari, aber hatten selbst auch eine kleine Lücke für sich", sagte Webber.

In dieser Lücke sieht er Red Bull im Moment nicht, sondern vermutet eher, dass Renault einen kleinen Vorteil hat. "Ich erwarte, dass der Kampf bis Melbourne so weitergeht. Wir werden sehen. BMW sieht so aus, als ob sie bereits einen kleinen Fortschritt haben." Die eigenen Fortschritte von Red Bull konnte auch David Coulthard bestätigen, der aber nicht sagen konnte, wie schnell der RB4 wirklich ist, weil er noch keine Low-Fuel-Runs damit gefahren ist.

Er glaubt aber auch, dass er schneller sein wird und auch beim Schwester-Team von Toro Rosso konnte er gute Ergebnisse sehen - obwohl dort noch mit dem Vorjahresmodell gefahren wird. "Das zeigt, dass das alte Auto in guter Verfassung ist und jetzt müssen wir das neue Auto schnell machen." Vorne sieht Coulthard McLaren und Ferrari, während BMW sich seiner Meinung nach etwas zurückentwickelt und Renault nach vorne entwickelt hat. "Honda scheint weiter in den gleichen Problemen zu stecken. Wir hoffen, dass wir nach vorne kommen, aber das wissen wir noch nicht."