Nigel Stepney ist im Zuge der Reinwaschung seines Namens wieder etwas in die Offensive gegangen. Der ehemalige Chefmechaniker von Ferrari hat sich gegenüber der Zeitung La Republicca zu seiner angeblichen Spionage und auch der angeblichen Sabotage geäußert und alle Vorwürfe von sich gewiesen. Er beschuldigte auch Ferrari, ihm nach wie vor nachzuspionieren, weswegen er nach Frankreich geflohen sei. "Ich wurde auf dem ganzen Weg verfolgt", gab er an. Was ihm dabei besonders sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass auch seine Familie darunter leidet. "Sie können mit mir tun, was immer sie wollen, aber sie haben meine Familie mit hineingezogen", klagte er.

Zu den Unterlagen, die bei Mike Coughlan gefunden wurden, wiederholte er das, was er schon zuvor gesagt hatte. "Jemand hat die Designs weitergegeben, aber das war nicht ich. Jemand hat mich hineingelegt und diese Person arbeitet noch für Ferrari. Ich will aber nicht noch mehr sagen, da ich nur einen Teil der Geschichte kenne. Ferrari weiß alles", sagte Stepney.

Doch damit war er noch nicht fertig. Auch über das ominöse weiße Pulver sprach er noch, das vor dem Rennen in Monaco in den Tanks der Ferrari gefunden wurde und ihm angelastet wurde. Seiner Meinung nach ist auch das Teil eines Komplotts. "Sie haben das Pulver in meine Hosen getan, während ich geduscht habe", betonte er. Sein größtes Vergehen bei Ferrari sei gewesen, dass er das Team wechseln wollte und seinen Angaben zufolge, war er Teil einer größeren Gruppe mit einem prominenten Anführer. "Sie wäre von meinem Freund Ross Brawn angeführt worden."

Wie er außerdem bekannt gab, hat Stepney mittlerweile einen Job außerhalb der Formel 1 angenommen. Er schloss es kategorisch aus, sich McLaren anzuschließen, nachdem er bereits als Informant des Teams bezeichnet wurde. Angesichts der nach wie vor laufenden Verfahren wäre es ohnehin schwierig gewesen. Doch das war nicht der einzige Grund. "Ich mag Ron Dennis nicht. Ich habe ihn [in der Vergangenheit] nur einmal getroffen und da schlug er vor, dass ich für ihn arbeite", berichtete Stepney.