Er ist wieder da. Nachdem der Albert Park wegen der im März stattfindenden Commonwealth Games im Vorjahr erst als Nummer drei im Grand Prix Kalender aufgeschienen war, hat er in diesem Jahr wieder seinen Stammplatz auf der Saison-Pole-Position. Damit einher gehen so launige Veranstaltungen wie Partys für Medienvertreter, bei denen sich die Teams redlich Mühe geben, gute Stimmung zu verbreiten - schließlich steht das erste Rennen noch vor der Tür, also ist auch noch nichts passiert.

Es ist wieder Partytime, Foto: Sutton
Es ist wieder Partytime, Foto: Sutton

Was allerdings jedes Jahr mit fast hundertprozentiger Sicherheit passiert, sind Demonstrationen von Umweltaktivisten, die das nicht besonders umweltfreundliche Ereignis eines Formel 1-Rennens gerne aus der Umgebung des Melbourner Naherholungsgebiets verbannt sehen würden. Bereits beim ersten Rennen 1996 waren sie zugegen und machten einen kleinen Marsch entlang der Boxengasse, um ihren Unmut zu äußern. Sollten sie in diesem Jahr auch wieder so weit kommen, könnte es besonders interessant werden, wenn sie an der Honda-Box vorbei kommen.

Der Kurs

Nun aber zu dem, was an einem Formel 1-Wochenende besonders wichtig ist: der Strecke. Und da ist der Kurs in Melbourne eben das, was er ist und zwar ein Stadtkurs. Deswegen sollte man ihn zwar nicht gleich mit Monaco vergleichen, aber was die Überholmöglichkeiten betrifft, kann sich ein Rennen für jemand Überholwilligen doch etwas in die Länge ziehen. Die beste Chance würde sich ihm am Ende der Start-Ziel-Geraden bieten, da man dort mit einer mutigen Bremse am ehesten neben und schließlich vor einen Konkurrenten kommen kann.

Das Ende der Start-Ziel-Geraden bietet eine Überholmöglichkeit, Foto: Sutton
Das Ende der Start-Ziel-Geraden bietet eine Überholmöglichkeit, Foto: Sutton

Von der Charakteristik her ist der Kurs im Albert Park mittelspektakulär. Relativ kurzen Geraden schließen sich oft recht enge Kurven oder Schikanen an. Lediglich die Turns sieben und acht, sowie 11 und 12 versprechen höhere Kurvengeschwindigkeiten. Der Abtrieb wird trotz der zahlreichen Kurven nicht so hoch sein wie in Monaco, da es doch noch ein paar schnellere Abschnitte gibt. Deswegen ist die Durchschnittsgeschwindigkeit in Melbourne auch überraschend hoch, berücksichtigt man die vielen Turns, die im zweiten oder dritten Gang gefahren werden.

Wichtig für die Abstimmung wird vor allem die Härte der Federn. Denn die Bremszonen sind etwas buckelig, weswegen eine zu harte Abstimmung die Verzögerungswerte unnötig in die Höhe treiben könnte. Wird andersherum aber zu weich abgestimmt, dann lässt sich nicht mehr so präzise Einlenken und damit droht der Zeitverlust von anderer Seite.

Es wird bereits ab Freitag in Melbourne rund gehen, Foto: Sutton
Es wird bereits ab Freitag in Melbourne rund gehen, Foto: Sutton

Zu Gute könnten den Fahrern in diesem Jahr die längeren und fahrfreundlichen Freitags-Sessions kommen. Da die Strecke nämlich den Rest des Jahres für den normalen Straßenverkehr geöffnet ist, findet sich dort zu Beginn eines Wochenendes meist viel Schmutz und wenig Gummi. Da am Freitag keine Rücksicht mehr auf die Motoren genommen werden muss, wird dann gleich einmal drei Stunden intensiv Dreck gegen Gummi ausgetauscht.