Genauso plötzlich wie BMW Sauber in Silverstone weit vorne in den Ergebnislisten aufgetaucht ist, sind die Weiß-Blauen in Hockenheim wieder abgetaucht. "Wir waren einfach zu langsam. Das hat sich schon im Freien Training angedeutet. Uns fehlt irgendwo die Performance", versuchte sich Motorsportdirektor Mario Theissen als Analysator.

Als Ursache für den Verlust an Wettbewerbsfähigkeit machte der Doktor die Aerodynamik aus: Seit diesem Rennen sind die neuen Twin Towers oder Nose Wings verboten. Zudem veranlasste die FIA das Team dazu den vermeintlichen Heckflügel zu modifizieren.

"Ich gehe davon aus, dass uns die Restriktionen auf der Aero-Seite eingebremst haben", glaubt Theissen. "Aber unsere Ingenieure analysieren das noch. Wir müssen uns aber auf diesem Bereich schnellstmöglich weiterentwickeln. Vorerst gilt es aber erst einmal zu klären, warum unser Aufwärtstrend der letzten Rennen abgerissen ist. "

Nick Heidfeld gesteht dem Flügel-Verbot zumindest einen geringen Einflussfaktor zu. "Es hat einen kleinen Effekt, aber das sind nicht die drei, vier Zehntel, die uns zu den Top10 fehlen", sagte er motorsport-magazin.com. "Zum Teil liegt das sicher daran, dass man uns in der Aerodynamik beschnitten hat. Aber zum anderen hat die Konkurrenz mit Bridgestone-Reifen große Fortschritte gemacht. Das ist schon seit einer Weile erkennbar."

Jacques Villeneuve glaubt übrigens nicht, dass die Verbote der diversen aerodynamischen Hilfen etwas mit dem Leistungsabfall zu tun haben. "Nein, wir haben einfach nicht so große Fortschritte wie die anderen Teams gemacht", sagte der Kanadier. "Wir müssen jetzt einfach härter in der Fabrik arbeiten."

Das Problem dabei ist: Neue Teile können bis zum Ende der Sommerpause nicht auf der Strecke getestet werden. Aber Theissen gibt sich gelassen. "Bei der Aerodynamik kann man auch während des Testverbotes weiterentwickeln", verriet er motorsport-magazin.com. "Denn da spielen sich die entscheidenden Schritte zunächst in der Computersimulation und dann im Windkanal ab. Also können wir hier in den nächsten Wochen etwas tun."

Sollte man dabei Erfolg haben, ist sich Nick Heidfeld sicher, dass man "die Verbesserungen für das nächste Rennen draufpacken" wird. Theissen ist da ohne Test eher skeptisch: "In Einzelfällen kann man das tun, aber bei der Aerodynamik muss alles wohl abgewogen sein."