Sebastien Bourdais hat schon alles gewonnen, was man im Rennsport gewinnen kann - fast alles. Vor drei Jahren gewann Bourdais die Formel 3000-Meisterschaft und 2004 und 2005 konnte er sich die Meisterschaft bei den amerikanischen Champ Cars sichern. Ein Wechsel in die Königsklasse des Motorsports scheint für den 27-jährigen aber immer noch außer Reichweite und er selbst kann nicht verstehen, warum die Formel 1-Teamchefs offenbar überhaupt kein Interesse an ihm haben.

Dieses Wochenende ist Bourdais als Gastkommentator für das belgische Fernsehen in Indianapolis und hat gegenüber dem Red Bulletin gestanden, dass er wieder einmal die Meinung bestätigt sieht, dass die Formel 1 die US-Rennserien komplett ignoriert. "Wenn das bedeuten soll, dass die Formel 1 den Rennen hier nicht genügend Aufmerksamkeit schenkt, dann kann ich das nur bestätigen. Und was mich selbst betrifft ist das auch der Fall."

"Ich glaube nicht, dass die Leute hier im Fahrerlager meine Erfolge anerkennen," so Bourdais weiter. "Ich habe in der Formel 3000 gewonnen, ich habe, seit ich in die USA gekommen bin, zwei Titel gewonnen und dieses Jahr sieht es auch ziemlich gut aus. Ich weiß nicht mehr, was ich sonst noch tun soll. Ich bekomme noch nicht einmal einen Test."

Man könne doch nicht von ihm erwarten, dass er nach Europa zurückgeht und sich erst wieder in der GP2 beweist um eine Chance in der Formel 1 zu bekommen, klagt Bourdais. "Das wäre ein Riesenrückschritt - nicht nur was den Verdienst betrifft." Doch trotz allen Frusts, er ist weiter entschlossen, seine Chance in der Formel 1 zu suchen. Das Gastspiel in Indianapolis könnte ja durchaus auch zu ein paar hilfreichen Kontakten führen.

"Hier bei der Formel 1 zu sein ist eine Botschaft, ja. Rennfahren in Amerika war gut für mich, aber ich suche immer noch nach dem höchsten, der Formel 1." Er sei allem gegenüber offen, sagte der Franzose und, wenn er mal eine Woche zu einem Test fahren müsste, dann würde er die Zeit dazu auch finden. "Es war schon immer mein Traum und auch, wenn ich jetzt erwachsen bin, der Traum ist noch immer derselbe."